Was ist Glück? Oder ob gute Bücher, viel Musik und feines Essen die Gunst des Glückes innetragen.
Glück- was für ein grosses Wort. Glück ist in aller Munde und wird an jeder Ecke propagandiert. Jeder hat sie, seine ganz persönliche Vorstellung vom Glück. Doch können wir dieser Vorstellung überhaupt noch trauen?
Wer kennt das nicht: man ist felsenfest davon überzeugt, dass eine ganz bestimmte Sache zum Glück fehlt, sobald man diese Sache dann hat, merkt man, dass man trotzdem nicht glücklich ist. Jagen wir blindlings einem Glück hinterher, das es wohlmöglich gar nicht gibt?
Konsumgut Mensch
Das Lebensziel glücklich zu sein, liegt irgendwie auf der Hand. Früher definierte man wohl Glück ganz essentiell damit genügend Nahrung und ein Dach über dem Kopf zu haben. Heutzutage hat die westliche Gesellschaft längst neue Massstäbe für das Glück gesetzt. So gaukelt uns die Film- und Fernsehindustrie ein Glück vor, dass es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Zahlreichen Verkaufsriesen locken mit dem Versprechen ihr Produkt bringe uns das ultimative Glück. So jagen wir Dingen hinterher, die wir eigentlich gar nicht brauchen und erhoffen uns dadurch Vollkommenheit. Eine Vollkommenheit, die es nicht gibt und wenn es sie gäbe, nichts wert wäre.
Zu seinem eigenen Glücke finden
Entscheidend bleibt aber das private Glück. Auch darüber scheint sich eine klare Vorstellung in unsere Köpfe gebrannt zu haben. Man lebe in einer gut funktionierenden Partnerschaft, hat ein stabiles soziales Umfeld, ist gesund und hat einen gut bezahlten Job, der wenn möglich auch noch Spass macht. Hat man das alles ist man glücklich, hat man das nicht, ist man auf der ständigen Suche nach dem fehlenden Puzzleteil. Fehlt zum Beispiel eine Partnerin und man findet sie dann auch, ist man glücklich. Klar, unser verliebtes Hirn schüttet Dopamin und Serotonin aus und man ist wie beschwipst. Und zu zweit lebt sich bekanntlich besser. Vielleicht auch, weil man dann nicht mehr so viel Zeit hat, um über sich selbst nachzudenken oder auch zu bequem dafür wird. Da ist ja jemand der einen liebt, so wie man ist, oder zumindest so tut. Was wenn man nun alles hat um rein objektiv glücklich zu sein und es trotzdem nicht ist? Ist man dann undankbar oder ignorant? Oder hat man nur an der falschen Stelle nach dem Glück gesucht?
Bin ich mit mir selbst im Reinen?
Der Mensch ist eine Insel und er kann sozial noch so gut eingebettet sein, er bleibt allein. Wir selbst sind unser bester Freund und unser grösster Feind.
Nur wer mit sich selbst im Reinen ist, hat eine Chance auf Glück. Gesegnet sind diejenigen, die sich selbst nicht oft reflektieren und sich generell nicht so viele Gedanken machen. Für alle anderen ist es oft schwierig, mit sich selbst klar zu kommen. Bei niemand anderen sieht man so viele Fehler, wie bei sich selbst. Man sollte meinen, dass man sich selbst freundlich gesinnt ist, aber es kotzt oft an, immer wieder die eigenen Unzulänglichkeiten zu ertragen. Die Verletzungen die wir uns selbst zufügen, gründen tief und die Fehler, die wir selbst machen sind schwer zu verzeihen.
Gibt es ein absolutes Glück?
Vor der Frage des Glücks zerfällt alles objektiv Messbare. Glück liegt genau wie Schönheit im Auge des Betrachters. Und es ist entscheidend wie wir die Welt und auch uns selbst betrachten.
Wer die eigenen Stärken und Schwächen kennt, gerne träumt (auch am Tage!) und gut und gerne lacht, ist glücklich. Wer dazu noch sein Glück nicht von Gegenständen um Umständen abhängig macht, die nicht in seinem eigenen Einflussbereich liegen. Nicht dass ich perfekt wäre und dies hinbekäme. Aber wenn man nicht glücklich ist, sollte man nicht auf Rettung warten, sondern versuchen sich selbst zu retten. (Anmerkung der Redaktion: Rette dich selbst, sonst rettet dich keiner!)
Für die Redaktion: Antonia Hauswirth
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