Vagrant Queen – intergalaktisches Abenteuer mit queerer Heldin
Eine Königin, ein Plünderer und eine Mechanikerin. Gemeinsam gegen die ganze verdammte Galaxie. So wurde die neue SyFy Serie Vagrant Queen angekündigt. Basierend auf der gleichnamigen Comic Vorlage, spielt Vagrant Queen in einer anderen Galaxie und nimmt uns auf viele fremde Planeten mit, von denen jeder gefährlich und faszinierend zugleich ist.
Am 06.August 2020 erscheint die in Südafrika produzierte Serie endlich auch im deutschsprachigen Raum auf DVD und Blu-ray. Wir durften uns Staffel 1 schon mal ansehen und freuen uns, euch ein farbenfrohes Spektakel mit jeder Menge Action und Humor vorzustellen!
Vagrant Queen: Diese Königin regiert sich selbst
Elida (Adriyan Rae) wurde zur Königin gekrönt, als sie noch ein Kind war. Doch eine Revolution zerstörte die Monarchie, ihre Familie und ihre Zukunft. Seitdem ist sie heimatlos, immer auf der Flucht vor einem machthungrigen, grausamen Widersacher, der ihre Blutlinie für immer auslöschen will: Commander Lazaro (Paul du Toit).
Als Plünderin und Überlebenskünstlerin bewegt sich Elida ständig unter dem Radar der Republik. Unterstützung bekommt sie von Isaac (Tim Rozon), einem leicht unbeholfenen Kanadier, der durch ein Unglück in Elidas Galaxie katapultiert wurde und seitdem verzweifelt nach einer Möglichkeit sucht, zu seiner Familie auf der Erde zurückzukehren.
Die Handlung der ersten Staffel nimmt ihren Lauf, als Elida und Isaac sich nach einem handfesten Zerwürfnis wieder begegnen. Mehr oder weniger versehentlich hat Isaac Lazaros Truppen auf Elidas Spur gebracht. Die technikbegeisterte, selbstlose Mechanikerin Amae (Alex McGregor) verhilft den beiden zur Flucht und ist seitdem mit an Bord des gemeinsamen Raumschiffs Winniepeg.
Eigentlich interessieren die politischen Machtspiele der Republik Elida nicht und Königin will sie schon gar nicht sein. Doch als herauskommt, dass ihre totgeglaubte Mutter noch am Leben ist und von der Republik gefangengehalten wird, macht Elida sich auf den Weg in ihr altes Königreich. Ein Kampf steht bevor, der die Ordnung der gesamten Galaxie zerstören könnte.
Amüsantes Abenteuer in Outer Space
Obwohl die Handlung natürlich haufenweise Drama verspricht und Action die Hauptzutat dieser Science Fiction Serie ist, kommt der Humor nicht zu kurz.
Die schlagfertige Heldin Elida hat meistens einen kessen Spruch auf den Lippen, wenn sie ihre Angreifer vermöbelt. Isaac und Amae sind zwar komplett unterschiedliche Charaktere, bringen aber beide ein sympathisches Humor-Potenzial mit, das es sehr unterhaltsam macht, ihnen über die Schulter zu schauen.
Und schließlich sind da noch die Monster, Aliens und Bewohner anderer Planeten – selbst blutdurstigen, widerlichen Zeitgenossen wie Kannibalen und Spinnenwesen fügen die FilmemacherInnen mitunter ein Augenzwinkern hinzu. Zum Beispiel durch eine verrückte, vollkommen überraschende Eigenschaft.
Das hat uns an Vagrant Queen besonders gefallen: Unerwartete Wendungen, die einen abwechselnd zum Lachen und zum Aufschreien bringen.
Bei der Gestaltung außerirdischer Spezies setzt Vagrant Queen eher auf opulente, kreative Kostüme denn auf Special Effects. So sind Killer-Affen und Mottenmenschen eindeutig als Statisten in Kostümen zu erkennen. Die Masse an verwendeten Silikon- und Perückenteilen muss gigantisch sein und wahrscheinlich war ein ganzes Heer von Maskenbildnern im Einsatz. Diese haben allerdings beeindruckende Arbeit geleistet.
Laserstrahlen, Blutspritzer, Sternennebel, Raumschiffe und sämtliche Animationen sind nicht ganz so realistisch wie in Hollywood Filmen mit riesen Budget.
Manche ZuschauerIn mag das stören. Uns nicht. Denn die richtige Mischung der HauptdarstellerInnen aus purem Spaß am Spielen authentischen Emotionen, springt unwillkürlich auf das Publikum über und macht alles wett. Es ist angenehm, zur Abwechslung mal HeldInnen auf der Leinwand zu sehen, die sich selbst nicht so ernst nehmen.
Wie queer ist Vagrant Queen?
Bei Mechanikerin Amae ist von Anfang an klar, dass sie Frauen liebt. Ihr winken ein paar oberflächlich angedeutete Romanzen am Wegesrand. Bedeutende Liebesszenen hat die erste Staffel allerdings nicht zu bieten und nackte Haut sollte man auch nicht erwarten.
Obwohl schon bei ihrer ersten Begegnung klar ist, dass sich zwischen Elida und Amae etwas entwickeln wird, kommt die Beziehung der beiden nur sehr schleppend in Gang und wirkt auch nicht besonders innig.
Es ist toll, dass SyFy eine Heldin auf die Leinwand bringt, die ganz selbstverständlich ihre lesbische Identität auslebt.
Aber ein kleines bisschen mehr Statement, Romantik und ein paar extra Küsse hätten es schon sein dürfen, unserer Meinung nach. Erst recht in Anbetracht des Umstands, dass die Serie nach ihrem Flop in den USA leider nicht fortgesetzt wird.
Geballte Frauenpower hinter Vagrant Queen
Regie (Jem Garrard) und Drehbuch liegen bei Vagrant Queen in Frauenhand. Zusammen mit den beiden starken weiblichen Hauptrollen ist der Film eindeutig ein erfeulicher Ausreißer in der bisland noch männerdominierten Branche. Auch, wenn die Produzenten hinter dem Film Männer sind.
Neugierig geworden?
Du kannst Dir Vagrant Queen online im Pay TV auf Amazon Prime oder Sky anschauen.
Ab dem 06.August gibt es die 10 Folgen in Deutschland dann auf DVD und Blu-ray.
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