Lesbische Filme

Pink Apple – Filmfestival mit besonderen Leckerbissen

Meine liebste Apfelsorte trägt den Namen Pink Lady. Diese Sorte ist knackig, spritzig, erfrischend und nicht zu süß. Mit diesen Attributen könnte ich auch das schwullesbische Filmfestival Pink Apple beschreiben. Vom 29. April bis 7. Mai 2015 findet das Pink Apple in Zürich statt und vom 2. Mai bis 10. Mai 2015 werden die Filme auch in Frauenfeld gezeigt.

„Juhee! Volljährig! Das muss gefeiert werden!“, ließ die Organisation in der Vorankündigung zur 18. Ausgabe des Filmfestivals verlauten. Nach der Lektüre des Programmhefts kann ich nur hinzufügen „Oh, und wie gefeiert wird!“. 111 Filme, dazu (Podiums-)Diskussionen, Vorträge, Ausstellungen, Party und erstmalig die Verleihung eines Awards warten auf die BesucherInnen. Meine persönlichen 10 Pink Apple-Highlights stelle ich euch hier vor. Den Link zum vollständigen Programm findet ihr am Ende des Blogs.

Pink Apple Cover (2)

1) Sex sells, darum gleich zu Beginn: das Kurzfilmprogramm „Best of Porn“. Das PornFilmfestival Berlin hat diese Kurzfilmreihe rund um lesbische Lust und Leidenschaft zusammengestellt. Pin-Up trifft auf Musikclips, Momentaufnahmen und Erinnerungen – und alles mit einer ordentlichen Prise Sexyness.

2) Der Spielfilm „Aimée und Jaguar“ ist eine der bekanntesten lesbischen Liebesgeschichten, denn sie basiert auf einer wahren Begebenheit. Lilly Wust (Aimée) ist verheiratet und Mutter, als sie 1942 in Deutschland die junge Felice Schragenheim (Jaguar) kennen und lieben lernt. Der Film erzählt die Liebesgeschichte einer Jüdin und einer Untergrundaktivistin in der Nazizeit. Felice wurde deportiert, doch Lilly hat die Nazizeit überlebt und ihre Geschichte Erica Fischer erzählt. Diese hat daraus einen Bildvortrag geschaffen, den sie am 4. Mai 2015 in Zürich vorgängig an den Film präsentiert.

3) Auf Platz Drei lege ich euch keinen Film, sondern die Lesung zum Buch „Das Glück kam immer zu mir“ ans Herz. Das Buch erzählt die wahre Geschichte von Rudolf Brazela, der von den Nazis wegen seiner Homosexualität im KZ Buchenwald interniert wurde. Der Autor schildert den Hass und die Verfolgung genauso, wie den ungebrochenen Optimismus, die Liebe und das erfüllte Leben des Protagonisten. Etwas für Herz und Hirn.

4) „Lei disse SÌ“ – sie hat JA gesagt, ist der Titel eines romantischen, italienischen Roadmovies. Darin beschließen Ingrid und Lorenza zu heiraten. Da dies in Italien nicht möglich ist, machen sie sich auf nach Schweden, der liberalen Heimat von Ingrids Vater. Eine Schweizer Premiere, die garantiert für Frühlingsgefühle sorgt und ein Happy-End verspricht.

Lei disse SI

5) Die Dokumentation „My Child“ portraitiert sieben Elternpaare queerer Kinder in der Türkei. Mütter und Väter erzählen vom Coming-Out ihrer Sprösslinge, von den Schwierigkeiten, aber auch von der Liebe, die sie verbindet. Ein couragiertes Plädoyer für die Akzeptanz in einem konservativen Land. Zum Thema „LGBT in der Türkei“ findet auch eine Podiumsdiskussion statt.

6) „Guidance“ ist eine Komödie. Sie handelt vom jungen Schauspieler David Gold, der sich, mangels Rollenangebote, einen Job als Schulpsychologe erschwindelt. Die Schüler lieben ihre neue Bezugsperson, aber auch der Sportlehrer hat ein Auge auf ihn geworfen. Humor und unterhaltsame Irrungen kommen in dieser Schweizerpremiere nicht zu kurz.

7) „Out in the line up“ verspricht eine tiefgründige Doku vor paradiesischer Kulisse. Ein früherer australischer Surfprofi und der Begründer der Website „Gay Surfer“ suchen homosexuelle SurferInnen von Hawaii über Galapagos bis nach Australien und lassen sich ihre Geschichten erzählen.

Out in the line up

8) Für die Kurzfilmserie „Cuba Lésbica“ werden eine Hochzeit, mehrere Romanzen, lesbische Mütter und die kubanische Interpretation weiblicher Entscheidungsfreiheit über den eigenen Körper angekündigt. Ein Blick in die Lesbenwelt des sozialistischen Inselstaats. Queerness in Kuba ist auch Thema einer Podiumsdiskussion.

9) Der Pink Apple Award wird dem Regisseur der Dokumentation „La Parade (notre histoire)“ verliehen. Der Film portraitiert hautnah die erste Gay-Pride 2001 im katholischen Sion (VS). Damals vernagelten die Bürger Türen und Fenster, weil der Bischof prophezeite, der Teufel höchstpersönlich würde nach Sion kommen, wenn Schwule und Lesben auf der Strasse für Akzeptanz und Gleichheit demonstrierten. Der Tag der Pride in Sion wurde geschichtsträchtig, auch wenn sich der Teufel nicht blicken ließ.

10) Last but not least freue ich mich auf die kunterbunte Kurzfilmsammlung „roundtheworld“. Ganz kurze und etwas weniger kurze Filmdarbietungen über einen Gentleman’s Club für queere Frauen, Frauenfußball, Transgender in Borneo und LGBTs in Thailand erwarten die ZuschauerInnen.

Auf der Website des Filmfestivals könnt ihr das Programmheft bestellen (in wenigen Tagen im Briefkasten) oder das vollständige Programm für Zürich und Frauenfeld herunterladen http://www.pinkapple.ch/de/2015/filme/download-bestellen/index.html. Tickets können schon heute an den Kinokassen gekauft werden. Natürlich könnt ihr auch vor den Vorstellungen noch Tickets kaufen. Frühzeitiges Erscheinen ist zu empfehlen.



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