Periode braun? Was die Farbe des Menstruationsblutes über deine Gesundheit verrät
Welche Bedeutung hat die Farbe des Menstruationsblutes bzw. des Periodenblutes? Ist eine braune Periode normal und was sagt eine hellrote Schmierblutung aus?
Als menstruierender Mensch gestehe ich, dass die Periode für mich ziemlich lästig ist. Aber ich lerne immer mehr, sie als Chance anzusehen, um meinen Körper besser kennenzulernen. Sie kann uns jeden Monat ein Update über unseren Gesundheitszustand geben, wenn wir die Farbe der Menstruationsblutung aufmerksam beobachten und richtig deuten.
Die Menstruationsblut Farbe und Konsistenz lassen sich übrigens leichter und eindeutiger bestimmen, wenn du eine Menstruationstasse verwendest. Ich persönlich bin eine begeisterte Anwenderin und Verfechterin der Menstruationstasse. Im Vergleich zu Einwegbinden oder Tampons sind sie eine deutlich umweltfreundlichere und komfortablere Option. Außerdem sparen sie auf Dauer Geld und lassen sich super einfach anwenden.
Auch auf wiederverwendbaren Slipeinlagen aus hellem Stoff lässt sich die Menstruationsblut Farbe gut erkennen.
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Welche Faktoren beeinflussen die Farbe der Periode?
Wenn Blut dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff ausgesetzt ist, oxidiert es und färbt sich dadurch allmählich braun. Dass das Periodenblut in deiner Slipeinlage nach einigen Stunden bräunlich erscheint, ist also völlig normal. Wenn du Rückschlüsse auf deine Gesundheit und deinen Körper ziehen möchtest, dann orientiere dich immer an der Farbe frischen Menstruationsblutes.
Die Farbe wird hauptsächlich durch den Hormonspiegel beeinflusst. Da dieser sich im Verlauf unseres Zyklus verändert, variiert in der Regel (hehe, Wortwitz) auch der Rotton des Blutes. Schwankungen sind also ganz normal. Bedenklich ist es eher, wenn deine Periode konstant ungewöhnlich hell oder dunkel erscheint.
In den Wechseljahren, wenn die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron Achterbahn fahren, sind Unregelmäßigkeiten beim Zyklus keine Ausnahme.
Warum habe ich Klumpen im Blut?
Auch Gewebereste und Schleimfäden der abgestoßenen Gebärmutterschleimhaut werden mit dem Menstruationsblut ausgeschwemmt. Häufig sind Frauen, die von Tampons auf Menstruationstassen umsteigen, von dieser Entdeckung erst einmal irritiert. Das ist aber kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal.
Achtung: Wenn das Blut über die gesamte Dauer der Periode klumpig ist oder die Menge des Gerinnsels dir Sorge bereitet, solltest du dich vorsichtshalber von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen untersuchen lassen.
Geht ein erhöhter Ausfluss von Geweberesten mit starken Unterleibskrämpfen einher, kann das auf eine Endometriose hindeuten. Auch Myome kommen häufiger vor als gedacht, verursachen aber nicht immer spürbare Symptome.
Braune Periode
Braunes Menstruationsblut ist ein Zeichen für eine eher schwache Periode. Das Blut fließt langsamer und hat darum mehr Zeit, mit Sauerstoff zu reagieren. Besonders häufig passiert das gegen Ende deiner Tage. Auch morgens kann es eine bräunliche Färbung aufweisen, weil du die Nacht über in der Horizontalen gelegen hast und das Blut dadurch langsamer geflossen ist.
Erscheint das Blut während der Periode kurzzeitig schwarz und dickflüssig könnte das daran liegen, dass dein Körper gerade einen großen Anteil der Gebärmutterschleimhaut ausschwemmt. Kein Grund zur Sorge. Nur wenn dies über einen Zeitraum von mehreren Tagen auftritt und / oder von Schmerzen begleitet wird, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Dunkelrotes Menstruationsblut
Wenn dein Periodenblut dunkelrot ist, kann das auf einen vergleichsweise hohen Östrogenspiegel hindeuten. Da der Körper in diesem Zustand häufig auch eine dickere Gebärmutterschleimhaut aufbaut, mag es sein, dass dein Körper in den ersten Tagen deiner Periode dunkle Klumpen ausschwemmt.
Solange die Menge der Gewebereste im Menstruationsblut nicht überhandnimmt, brauchst du dir keine Gedanken zu machen.
Tiefrote Blutung
Eine satte, leuchtend rote Farbe gilt als “normal” für Menstruationsblut und zeigt an, dass in deinem Körper alles in Ordnung ist. Insbesondere am ersten und am letzten Tag deiner Periode ist es aber auch absolut okay, wenn der Rotton variiert.
Hellrote Periode oder rosa Schmierblutung
Eine hellrote Färbung gilt als Zeichen für einen niedrigen Östrogenspiegel. Ob das bei dir der Fall ist, erkennst du auch an möglichen Begleitsymptomen: Scheidentrockenheit oder vermehrter dickflüssiger Ausfluss, erhöhte Infektanfälligkeit der Scheide und der Harnwege, häufiger Harndrang, Reizbarkeit und Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und dünner werdendes Haar. Falls du einige dieser Anzeichen bei dir entdeckst, ist es definitiv Zeit für einen Check-up beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin.
Auch bei Frauen mit extrem niedrigem Körperfettanteil (z.B. Leistungssportlerinnen oder Betroffene von Essstörungen und Mangelernährung) kann die Periode sich mitunter auf eine helle Schmierblutung reduzieren und in extremen Fällen sogar ganz ausbleiben.
Wie unterscheide ich eine Einnistungsblutung von meiner Periode?
Falls du gerade versuchst, schwanger zu werden, hältst du vermutlich nach einer Einnistungsblutung Ausschau, die zwischen dem fünften und dem zwölften Tag nach der Befruchtung der Eizelle auftreten kann. Wenn eine Eizelle sich in der Gebärmutter einnistet, können dabei kleine Blutgefäße platzen, die eine leichte Schmierblutung verursachen. Solltest du dabei ein Ziehen oder leichte Schmerzen spüren, ist das nicht ungewöhnlich.
Wenn die Blutung sehr gering ist und maximal 2 Tage andauert, spricht das für den Beginn einer Schwangerschaft. Die Farbe der Einnistungsblutung ist entweder hellrot oder braun, nie mittel- oder tiefrot. Außerdem sollte sie keine Gewebereste oder Gebärmutterschleimhaut enthalten.
Wenn die Blutung stark ist und von Krämpfen und Gewebeausfluss begleitet wird, könnte es sich um eine Fehlgeburt handeln. In diesem Fall solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Auch wenn die Blutung länger als 2 Tage anhält oder von Symptomen wie Fieber begleitet wird, brauchst du medizinischen Rat.
Deine Periode ist so einzigartig wie dein Körper
Mein Frauenarzt sagte mir einmal, er habe beobachtet, dass der psychische Zustand sich bei den meisten seiner Patientinnen auch auf den Zyklus auswirke. Ich finde das faszinierend und zugleich auch ein bisschen beängstigend.
Stress, Trauer, Kummer, unterdrückte Ängste und Traumen ziehen also an unserer Gesundheit nicht spurlos vorüber. Durch Auffälligkeiten während unserer Periode kann unser Körper uns erste Warnsignale geben. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Situation zu verändern und uns ggf. Hilfe zu holen.
Darum mein Tipp: Sei gut zu dir. Behandle dich selbst wie einen kostbaren Schatz und mache deine innere, seelische Ausgeglichenheit zu einer Priorität. Achte aufmerksam darauf, was dein Körper dir sagt, und geh im Zweifelsfall einmal mehr zur Vorsorgeuntersuchung, als einmal zu wenig.
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