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Lesben-Sex Report Teil 3: Penetration

Uns Frauen wurde Jahrhunderte lang die Fähigkeit, einander (auch körperlich) ernsthaft zu lieben, abgesprochen. Nach dem Motto: Was sollen die denn schon anstellen, so ganz ohne Penis? Daher vielleicht auch der Mythos von der Tribade mit der Monster-Klit.

Dann kam auch noch Sigmund Freud auf die Idee, uns kollektiven Penisneid anzudichten. Seiner Theorie nach würden wir irgendwann zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr selbst merken, dass uns da unten etwas fehle und wir ein eindeutiges Defizit gegenüber unseren Vätern hätten. Daraufhin entstehe dann in uns der Drang, das Fehlen eines männlichen Geschlechtsteils zu kompensieren, sei es durch einen Kinderwunsch oder das Adaptieren männlicher Verhaltensmuster.

Das Bild der eingeschränkten und frustrierten Frau, die sexuell nichts auf die Reihe bekommt, außer sich passiv von einem Mann penetrieren zu lassen, ist historisch gewachsen und auch heute noch in vielen Köpfen präsent.

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Kein Wunder, dass Penetration unter Lesben und Feministinnen so heftig diskutiert wurde und wird. Wir wollen auf gar keinen Fall dem frauenfeindlichen, phallozentrischen Klischee in die Hände spielen. Wer sich einen Strap-on umbindet oder es seiner Freundin mit einem Dildo besorgt, gibt Freud und den anderen alten weißen Cis-Männern damit irgendwie recht – oder???

Nein, inzwischen ist die Szene deutlich gelassener geworden und richtet sich nicht mehr so sehr danach, was das Patriarchat über uns denkt. Wir müssen niemandem etwas beweisen. Was immer beiden Partnerinnen gefällt, ist absolut okay, erlaubt und gewünscht. Und falls ein Freudiander oder auch der Heinz-Uwe vom Stammtisch in Hinter-Oberwolfenbüttel eine andere Meinung zu Dildos vertreten, können die sie sich sonstwo hinschieben.

Ein Love Toy ist eben kein richtiger Penis und zum Liebemachen haben Frauen auch noch nie einen gebraucht. Punkt.

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Es gibt eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Love Toys für Sie.

Rein-Raus in vielen Varianten

Wie Penetration funktioniert, muss an dieser Stelle natürlich nicht erklärt werden. Allerdings gibt es ein paar Kniffe, um das Rein-Raus interessanter zu gestalten.

Welche Spielzeuge stehen uns zur Verfügung?

Die Erotik Industrie hat unzählige Produkte erfunden, die alle denselben Zweck erfüllen, dabei aber unterschiedliche Vorzüge besitzen. Dildos und Vibratoren gibt es in allen denkbaren Farben und Formen müssen optisch überhaupt nicht an einen Penis erinnern. Hier ein paar Beispiele, die es uns besonders angetan haben:

Rabbit-Vibratoren besitzen am Schaft einen kleinen Ausläufer, der zusätzlich die Klitoris stimuliert. Tipp: Anstatt den Vibrator nur rein und raus zu schieben, kannst du zwischendurch auch leicht kreisende Bewegungen ausführen. So erreichst und erregst du die Nerven der Scheidenwand.

Gewichtete Vaginalkugeln können nicht nur zum Lustgewinn, sondern auch gut fürs Beckenbodentraining verwendet werden.

Vibro-Eier sind besonders neckische kleine Biester. Der eiförmige Vibrator kommt mit einer Fernbedienung, die eine Reichweite von mehreren Metern besitzt. Du kannst ihn überall tragen, ob im Schlafzimmer, im Club oder, wenn du dich traust, sogar an einem öffentlichen Ort, und deiner Partnerin die Fernbedienung überlassen. Nach dem gleichen Prinzip gibt es auch vibrierende Anal Plugs.

Das am häufigsten verarbeitete Obermaterial in Sexspielzeug ist medizinisches Silikon, doch es gibt auch Toys aus Glas, Metall oder Keramik.

Level up! Doppeldildos und Strap-ons

Für geübte Gespielinnen und solche, die es werden wollen, gibt es Doppeldildos. Die können zum Beispiel beim Scissoring zum Einsatz kommen, oder auch in der Reverse-Doggy Position. Dabei gehst du auf alle Viere und wendest deiner Partnerin dein Hinterteil zu. Sie kann sich dabei in die gleiche Position begeben oder auch mit gespreizten Beinen auf dem Rücken liegen, während ihr den Dildo zugleich einführt. Damit das funktioniert, ist es wichtig, beim Stoßen einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und sich auf die gleiche Intensität zu verständigen. Wenn die Position es zulässt, könnt ihr den Dildo am Anfang in der Mitte festhalten.

Purple strapon dildo with thongs
Umschnalldildos, sogenannte Strap-ons, waren lange umstritten.

Der Anblick einer Frau mit Umschnalldildo besitzt einen ganz eignen, erotischen Reiz. Den Strap-on schnallst du dir an einem Geschirr um die Hüfte. Damit kannst du deine Partnerin in allen denkbaren Stellungen des Kamasutra hernehmen, egal ob ihr auf Blümchensex in Missionarsstellung, auf wilde Verrenkungen oder harte Nummern steht. Es gibt Modelle mit eingebauten Vibrations-Motoren oder auch mit zusätzlich nach innen gerichteten Dildos, damit ihr beide gleichzeitig etwas davon habt.

Übrigens lassen auch immer mehr Männer sich von ihren Partnerinnen anal mit Strap-ons verwöhnen. Der Umschnalldildo feiert Einzug in viele Hetero-Schlafzimmer, aber das nur als Fun Fact am Rande.

Beim Liebesspiel mit einem Strap-on empfiehlt es sich, ausreichend Gleitgel benutzen. Bedenke auch, dass du in dem umgeschnallten Penis kein Gefühl besitzt (auch wenn es dir zeitweise vielleicht so vorkommen mag). Um deiner Partnerin nicht versehentlich wehzutun, solltest du also für den Anfang behutsam vorgehen und dich, wenn du die Intensität erhöhst, immer wieder rückversichern, dass es sich für sie gut anfühlt.

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Denk unbedingt daran, deine Spielzeuge nach jedem Gebrauch mit 70%-igem Alkohol zu desinfizieren und anschließend noch mit warmem Wasser abzuwaschen. Benutze während des Liebesspiels ein Kondom und erneuere es während des Aktes immer dann, bevor das Love Toy die Körperöffnung wechselt. ;-) Auf diese Weise beugst du Infektionen vor. Play safe!

Penetration ohne Hilfsmittel – Jetzt wird Hand angelegt!

Du bist im Bett übrigens in keiner Weise auf Hilfsmittel angewiesen. Um die Spielart des Penetrierens zu meistern, braucht es weder Vibrator noch Dildo oder Gurke oder irgendetwas, das entfernt an ein männliches Geschlechtsteil erinnern könnte. (Ha, nimm das, Freud!)

Wie du deine Freundin richtig gut fingerst

Deine Hände sind schon alles, was du benötigst, um deine Partnerin zu befriedigen. Als Upgrade zu gutem Oralsex kannst du deine Freundin mit zwei Fingern verwöhnen.

Nur zu, trau dich! Du kannst dabei praktisch nichts falsch machen, solange ihr euch einander offen mitteilt und euch Feedback gebt, wie ihr es gern mögt. Tiefer, schneller oder langsamer stoßen, ein Finger mehr oder weniger? Das ist alles Sache der persönlichen Vorliebe, darum gibt es kein allgemeingültiges Erfolgsrezept.

Wenn du Zeige- und Mittelfinger in die Vagina einführst, kannst du mit dem Daumen zusätzlich die Vagina deiner Partnerin stimulieren. So hast du die andere Hand für ihre Brüste frei und kannst obendrein den Blickkontakt halten, während sie kommt.

Versuch auch mal, die Finger im Inneren der Vagina langsam anzuwinkeln oder zu spreizen und beobachte, wie deine Liebste darauf reagiert.

Gaaaanz wichtig: Vorher gründlich Hände waschen und Fingernägel kurzschneiden!

Fisting – risikoreich und nicht für jede

In Pornos sieht man Darstellerinnen teilweise die ganze Faust in der Vagina ihrer Gespielinnen versenken. Manche Frauen stehen darauf, aber Fisting ist riskant sollte nicht dein angepeiltes Ziel sein.

Falls du es ausprobieren möchtest, hol auf jeden Fall vorher immer das Einverstänsnis deiner Partnerin ein und warte, bis ihre Erregung ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Erst bei maßgeblicher körperlicher Erregung dehnen sich die Muskeln da unten weit genug aus, um alle fünf Finger schmerzfrei in die Vagina einführen zu können.

Benutze dabei viel Gleitgel! Forme deine Hand beim Einführen zu einem Zylinder (Fingerspitzen strecken und zusammenpressen) und balle sie erst dann langsam zur Faust, wenn du drinnen bist.

Dank der G-Zone schneller und stärker zum Orgasmus kommen?

G-zone: orange / A-Zone: grün

Die G-Zone, benannt nach dem deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg, befindet sich etwa drei bis fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt aufseiten der Bauchdecke. Die Zone ist in etwa so groß wie eine Geldmünze und fühlt sich leicht rauh und schwammig an.

Gräfenberg untersuchte, wieso viele seiner Patientinnen Probleme hatten, durch vaginale Stimulation zum Orgasmus zu kommen. Dabei stellte er die Theorie auf, dass der G-Punkt eine der am meisten ausgeprägten erogenen Zonen sei und zu intesiven, langanhaltenden Orgasmen verhelfen könne. Tatsächlich gibt es kleine Vibratoren, die nur auf die Stimulation der G-Zone ausgelegt sind.

Allerdings reagieren Frauen sehr unterschiedlich auf die Berührung der G-Zone. Manche kommen dadurch tatsächlich schneller zum Orgasmus, für andere fühlt es sich einfach nur an, als müssten sie dringend pinkeln. Schließlich liegt der G-Punkt direkt unter der Harnblase.

Schon gehört? Es gibt auch eine A-Zone.

Vaginale Orgasmen sollen maßgeblich mit der Stimulation der AFE-Zone (engl. Anterior Fornix Erogenous Zone / dt. Vordere-Gewölbebogen-Erogene-Zone) zusammenhängen. Das legt zumindest die Fallstudie ihres Entdeckers Chua Chee Ann nahe. Der Gynäkologe soll die AFE-Zone, oder auch kurz A-Zone, zufällig während der Untersuchung einer Patientin entdeckt haben.

Die A-Zone liegt, je nach Körpergröße und individueller Anatomie, etwa 9 – 12cm innerhalb der Vagina aufseiten der Bauchdecke, kurz vor dem Muttermund (auf der letzten Abbildung grün markiert).

Besonders Frauen, die Schwierigkeiten haben, beim Sex feucht zu werden und Lust durch Penetration zu empfinden, sollen dank der A-Zone überraschend lustvolle Ergebnisse erzielen. So berichtet Chua Chee Ann in seiner Studie, an der 270 Probandinnen teilnahmen, dass ein Drittel davon bereits nach wenigen Minuten einen intensiven Orgasmus erlebte. Manche Teilnehmerinnen, denen es vorher schwerfiel, Erregung zu spüren, gelangten durch die gezielte Stimulation der A-Zone sogar zu Multiplen Orgasmen. Alle Frauen wurden dabei schnell sehr feucht und erreichten ein hohes Erregungslevel.

Feuchtfröhlich kommen mithilfe der A-Zone

Um die A-Zone ausfindig zu machen, kannst du dich mit den Fingern an der vorderen (der Bauchdecke näher liegenden) Scheidenwand deiner Geliebten vorantasten. Am G-Punkt vorbei und in Richtung Muttermund. Kombiniere nun sanften Druck mit einer behutsamen Komm-her-Bewegung, bei der du deine Finger abwechselnd anwinkelst und streckst. Selbst wenn du die A-Zone nicht gleich findest, wird deine Partnerin dieser Technik definitiv etwas abgewinnen können.

Du kannst die AFE-Zone auch durch Penetration mit einem Sextoy oder einem Strap-on erreichen, allerdings ist es deutlich kniffliger, mit Hilfsmitteln den richtigen Spot zu erfühlen. Beim Spiel mit dem Umschnalldildo erreichst du den A-Punkt am besten in a tergo (“von hinten”) Positionen, also zum Beispiel Doggy Style oder in der Löffelchenstellung.

Kein Leistungsdruck im Bett!

Sowohl beim G-Punkt als auch bei der AFE-Zone handelt es sich nicht um klar abgegrenzte Punkte, sondern eher um Bereiche, die bei jeder Frau unterschiedlich ausgeprägt sein können. Für manche mag die Stimulation zu langanhaltenden Super-Orgasmen führen, während andere dabei nur unangenehmen Druck verspüren.

Vielleicht merkt ihr beim Spielen mit Doppel- oder Umschnalldildos, dass ihr überhaupt nicht darauf steht und euch stattdessen lieber auf eur Fingerspitzengefühl verlassen möchtet. Auch das ist fein!

Wir empfehlen dir, alle möglichen Erwartungen loszulassen, während du den Körper deiner Partnerin mit offenen Sinnen erkundest. Betrachte Penetration beim Sex als Experiment, bei dem es mehr als nur einen möglichen Ausgang gibt. Was auch immer ihr beim Probieren entdeckt, Spaß ist garantiert. ;-)



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