Love & Dating

Ich bin verliebt: Hilfe!

She got me!

Nach monatelanger Enthaltsamkeit (no woman, no cry) hat es gematcht. Beim ersten Date wird mir klar, diese schönen Lippen muss ich küssen. Es fühlt sich wunderschön an, Schmetterlinge fliegen hin und her und meine Knie sind weich. Gerne würde ich dahinschmelzen, bei ihren Berührungen, wie ein ein Stück Schokolade, bei 50 Grad Celsius. Und es passiert, ich hab einen Crush on her. Hilfe, ich bin verknallt,(vgl. Charlie Chaplin, Rede zu seinem 70. Geburtstag: «Als ich mich zu lieben begann») wie soll ich damit den bloß umgehen?

Es gibt durchaus Menschen, die in dieser Situation Ruhe bewahren, mal abwarten, das Gegenüber kennen lernen und sich Zeit nehmen, sich zu nähern, wenn es für beide Past. 

Obacht: Ich bin kein ruhiger Mensch, mich trifft es wie einen Blitz direkt in mein Herz. Ich schwanke zwischen himmelhoch jauchzend und zu tode betrübt und sage mir ach, zwei Seelen wohnen in meiner Brust (vgl. Goethe). Mir kommen etliche Gedichte in den Sinn, auch Shakespeare hat hier seinen Platz. Aus Romeo und Julia:

Liebreicher Haß! streitsücht’ge Liebe! Du alles, aus dem Nichts zuerst erschaffen! Schwermüt’ger Leichtsinn! ernste Tändelei! Entstelltes Chaos glänzender Gestalten! Bleischwinge! lichter Rauch und kalte Glut! Stets wacher Schlaf! dein eignes Widerspiel!

Shakespeare: Romeo und Julia
Das ist sie
Die Frau, die mein Herz höher schlägen lässt.

Aus einer Mischung zwischen euphorischen Gefühlen, die in mir beben, Angstzuständen, dass meine liebe nicht erwidert wird, bis zu Selbsthass, dass ich es wieder einmal geschafft habe, so dämlich zu sein mich auf eine einzulassen versuche ich: 

Im Zweifelsfall zu: Vertrauen! Wieso das nicht so einfach ist, und wie ihr selbst zu mehr Sicherheit in eurem Leben finden könnt, erfahrt ihr hier. 

Urvertrauen hat man oder nicht

Urvertrauen ist in meinen Augen die Gewissheit, dass egal wie es auskommt, es einen Sinn hatte. Sozusagen: Ich kann nicht alles kontrollieren, vieles ist Ungewiss und dies anzunehmen. Zweitens beeinflusst das Urvertrauen auch die Fähigkeit zu lieben und loslassen. Urvertrauen wird in den ersten drei Lebensjahren entwickelt und sitzt im Präfrontalkortex.

Der Gegensatz ist eine überaktive Amygdala (Angstzentrum des Gehirns), die nicht nur die Botenstoffe Noradrenalin und Adrenalin freisetzen, sondern dich richtig in einen Zustand hoher Angst, erhöhter Aufmerksamkeit, schnelleres Atmen und in eine angespannter Körperhaltung bringt. Dein Motto:  Fly or Fight! Das Ziel: Survival!

Das Hirn
Der präfrontale Cortex fährt die Amygdala runter, oder eben nicht.

Wenn es nicht klappt:  Freeze

Freeze ist eine Abwehrreaktion in einer Situation, wo du keinen Ausweg hast, machtlos und ohnmächtig bist und dir etwas übles angetan wird, wo du nicht entkommen kannst. 

Es dient dazu, das ganze einigermaßen zu überleben und wird in der Fachsprache als Dissoziation genannt. Du verlässt deinen Körper und nimmst so all die Schmerzen nicht wahr. Ein starkes zittern ist häufig mit dabei. Du bist taub, du bist stumpf, danach kannst du dich vermutlich nicht an alles, sondern nur Teile was passiert, ist erinnern. Dissoziieren machen auch Tiere, eine Art Todesstarre, sie können sich in der Zeit nicht bewegen. Falls das Tier später aufwacht, schüttelt es sich und damit das Trauma ab und können rel. unbeschadet weiterleben. (vgl. Charlie Chaplin, Rede zu seinem 70. Geburtstag: «Als ich mich zu lieben begann»)

Dissoziation ist keine Geisteserkrankung, sondern ein Mittel des Instinkts, so dass man überleben kann damit. Schwierig und das tragische daran ist, du kannst Retraumatisieren über gewisse dir bekannte oder unbekannte Auslöser und erlebst die Situation wieder. Und bei einer Trauma, etwas was dich verändert hatte, sprich man per Definition als etwas, was nicht heilen kann. Auch die Zeit nicht. 

Das Wichtigste dabei ist, das du im Leben konkret Sicherheit hast: In deiner Wohnung, wo du lebst, in deinem Umfeld, was du machst in Sicherheit bist. Es geht darum, wenn du dich wirklich lieben willst, alles, was die nicht gut tut, sei es Speisen, Dinge oder Situationen, die dich immer wieder hinunter ziehen, weg von dir selbst bringst, verabschiedest (vgl. Charlie Chaplin, Rede zu seinem 70. Geburtstag: «Als ich mich zu lieben begann»)

Sicherheit finden in dir und in deinen Umständen, in denen du lebst

Das ist die allererste Priorität und sollte konsequent umgesetzt werden. Sicherheit bietet dir Raum, dich zu entwickeln. Zweitens sollst du auf dein Leben achten, auf eine gute Struktur zu achten. Eine passende Mischung zwischen nötigem (Arbeit), sinnvollen (meditieren) und Erholung und Spaß  in dein Leben einzubinden. Dabei soll Bewegung eine Rolle spielen aber auch einen gesunden und vitalen Ernährungsplan, der umgesetzt wird.

Drittens: Gute Beziehungen (platonisch, erotisch oder selbstlos) mit anderen.

Balance finden
Im Leben die Balance halten ist eine Kunst

Sich selbst wohlwollend begegnen, cleaning out the closet and kill the demon!

Jetzt ist Schluss mit dem inneren Kritiker. Menschen tendieren dazu, sich zu zu sehen, wie sie behandelt wurden. Fordernde Eltern in der Kindheit, Vernachlässigungen, Unverständnis, Überforderung der Eltern führen dazu, dass man später so mit sich umgeht. Nicht bewusst, aber da ist die Stimme in dir, die dich immer mieser bewertet als du es bist und Dinge von dir fordert, wo du nur scheitern kannst und wirst. Sie ist allgegenwärtig und beeinflusst dich in jeder deinen Handlungen im Alltag wie im Beruf und Liebesleben. Hast du einen inneren Kritiker, zeige ihm die rote Karte. Versucht stattdessen im Moment dir zu sagen, was wohlwollen und lösungsorientiert ist. Dazu helfen Atemübungen, tägliches Bewusstsein Training, Yoga wie alle Mediationsformen. Mit der Zeit kannst du deinen Autopilot abschalten, die Situation neu und anders interpretieren und etwas Gutes für dich tun. Wenn du nett zu deinen Freunden bist, dann kannst du es auch zu dir sein!

Dir Gutes tun als Lösung

Fazit: Es gibt Lösungen für die Folgen, das Geschehene bleibt in dir, aber es beherrscht dich nicht mehr. Heilen mit Nachhaltigkeit bedeutet dir den eigenen Wert selbst zu geben, indem du wohlwollend und verständnisvoll mit dir umgehst und für dich sorgst (siehe Sicherheit finden).

An dich, liebe Leserin: Hat es dich auch mal voll erwischt? Was hast du erlebt und wie bist du stark geworden? Was hat dir aus einer Krise geholfen? Falls du Ideen dazu hast dann jetzt kommentieren.

Herzlich, für die Redaktion lesbianchic, Chantal Genoud, 4. Januar 2022



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