Love & Dating

Es muss am Frühling liegen

Kürzlich hab ich ein Gedicht geschrieben. Ein Frühlingsgedicht. Eine Ode an die Frauen. Das ging so:

Viel zu lange hab ich
euch nun verschmäht,
viel zu lange absichtlich nicht hingesehen.

Gelangweilt habt ihr mich,
genervt habt ihr mich,
kalt gelassen habt ihr mich.

Doch nun, mit Beginn des Frühlings,
suchen meine Augen wieder nach euch,
erfreue ich mich wieder eurer Pracht,
nehme ich eure atemberaubende Schönheit, Grazie, Eleganz wieder wahr.

Wo ich auch hinschaue,
überall erspähe ich euch,
sehe, wie ihr aufblüht,
wie die Sonne eure Gemüter erheitert,
wie sie ein Lächeln auf eure Lippen zaubert,
wie ihr euch wieder dem Leben erfreut.

Der Frühling ist‘s, der euch verändert,
der Frühling ist‘s,
der mein Herz wieder für euch erwärmt.

Wie konnte ich meine Augen nur so lange vor euch verschliessen,
wie konnte ich euch nur widerstehn?
Denn, jetzt, im Lichte des Frühlings, erscheint‘s so klar wie niemals zuvor:
Nichts Schöneres als euch hat die Welt zu bieten.

Und wäre dieser romantische Erguss nicht schon Verwirrung genug, hab ich mich doch tatsächlich vorgestern beim Gedanken ertappt, dass ich mir wieder vorstellen kann, eine Beziehung einzugehen. Nein, eigentlich: dass ich eine Beziehung will. Und zwar bald. Jetzt. Nach vier Jahren, die geprägt waren von schönem und prickelndem Single-Dasein,  von vielen flüchtigen Bekanntschaften, die ich zwar gerne getroffen, aber genauso gerne wieder vor die Tür gesetzt habe.

Ich will mich also wieder auf eine Frau einlassen, will jeden Tag mit einem Lächeln beginnen, will sie zauberhaft schön finden, will sie sexy und verrucht finden, will bei ihrem Anblick nervös werden, will wegen ihr sprachlos sein, will wegen ihr Raum und Zeit vergessen, will ihr verliebt in die Augen schauen, will sie zärtlich berühren, will meine Hände nicht von ihr lassen können, will Sex mit Liebe kombinieren, will mit ihr die Nacht zum Tag machen, will dank ihr Berge versetzen können, will mit ihr lachen, will mit ihr endlos lange Gespräche führen, will mit ihr schweigen, will mit ihr weinen, will sie verwöhnen, will sie beschenken, will ihr Briefe schreiben, will sie überraschen, will sie vermissen, will ihr meine Liebsten vorstellen, will ihre Liebsten kennen lernen, will mit ihr bereits Bekanntes neu erleben, will mit ihr Dinge tun, die ich noch nie getan habe, will die Welt durch ihre Augen sehen, will ihr Fels in der Brandung sein, will sie unterstützen, will sie herausfordern, will mich von ihr inspirieren lassen, will ihr mein Innerstes zeigen, will ihr meine Geheimnisse verraten, will ihr Persönlichstes erfahren, will ihre Ecken und Kanten erleben, will abends neben ihr einschlafen, will morgens neben ihr aufwachen, will ehrliche und aufrichtige Liebe spüren, will ihr meine Liebe zeigen, will ihr meine Liebe beweisen, will ihr treu sein, will mit ihr glücklich sein, will wegen ihr glücklich sein, will ihr „ich liebe dich“ sagen. Immer und immer wieder.

Ja, all das will ich. Jetzt. Ich bin bereit – aber ist sie es auch? Wer ist sie überhaupt? Und wo ist sie? Wie kann ich sie finden? Wo kann ich sie finden? Oder findet sie mich? Kenne ich sie vielleicht bereits? Ist sie gar unter euch?

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