Ausgangszene Schweiz

Eine Huldigung an die wohl beste Party-Reihe in Zürich

Was haben Berlin, Paris, Kopenhagen, Wien, Chicago und Istanbul gemeinsam? Wahre Szene-Kennerinnen müssen an dieser Stelle nicht lange überlegen: All diese Städte waren bereits einmal zu Gast an einer legendären Brot-Party im Zürcher Club Cabaret. An dieser Stelle und im Hinblick auf die nächste Ausgabe vom Freitag, 21. Dezember, wagen wir einen Blick zurück und huldigen hiermit der wohl besten Party-Reihe, die die Frauenszene Zürichs je gesehen hat.

Aller Anfang machte Berlin

Die erste Brot-Party vom 4. April 2010 wird vielen von euch wohl auch deshalb in Erinnerung geblieben sein, weil es noch selten der Fall war, dass Frau so lange und so geduldig warten musste, um überhaupt Einlass in einen Club zu erhalten. Nicht nur war die Schlange vor den Toren des ehemaligen und berühmt-berüchtigten Clubs Spidergalaxy schier unendlich – die Türsteherin machte es sich zudem zum Spass, die Partygängerinnen nicht sukzessive und anhand der Regel „first come, first served“ rein zu lassen, sondern pickte häufig auch cool und szenig anmutende Wesen von ganz weiten hinten aus, sich doch mit ihrer Erlaubnis bitte vor und in den Club zu drängeln. So was hatte die Frauenszene bis dato noch kaum erlebt. Und die Frage stellte sich vielen: Würde sich das Warten auch lohnen?

Was dann im Club Cabaret geboten wurde, setzte vieles von dem, was sich in der Frauenszene „Party“ nennt, meilenweit in den Schatten: die DJ’s legten solch geilen, pulsierenden, pumpenden Sound auf, dass sogar Frauen, die normalerweise nicht einmal mit dem kleinen Zeh zum Beat wippen, ausgelassen und ekstatisch zu tanzen begannen. Und zwar bis in die frühen Morgenstunden. Doch Brot bot nicht nur Geiles für die Ohren, sondern auch für die Augen: Mad Kate, ihres Zeichens Performance Artist, machte an diesem Abend allen klar, wofür ihr Name steht, und liess viele, die dieser Kunstform zuvor noch nie begegnet waren, ungläubig und staunend zurück. Diese Party, das war allen klar, war etwas vom besten, was die Zürcher Szene in den letzten Jahren je geboten erhalten hatte.

Kontinuität

Das Konzept der Brot-Sause ist zwar nicht neu: Mitte März 2010 hatte es zum Beispiel mit der „Santa Vagina“ bereits eine Fete gegeben, die sich vom Gewohnten in der Zürcher Frauenszene abzuheben, und sowohl musikalisch wie auch visuell mehr als zu überzeugen vermochte. Was Brot aber einzigartig macht, ist die Tatsache, dass die Berlin-Ausgabe nicht ein einmaliges Party-Highlight war. Vielmehr haben es die Macherinnen geschafft, auch die folgenden Feten (mit Ausnahme von Istanbul) auf ähnlich hohem Niveau halten zu können. Die Frauen liebenden Partygängerinnen konnten und können sich deshalb darauf verlassen, dass Brot für wirklich geile Mucke, erotische und anrüchige Live-Shows, Kreativität, zum Motto passendes Dekor, sowie Liebe zum Detail steht.

Dass Brot nur in unregelmässigen Abständen stattfindet, tut dem Ganzen keinen Abbruch. Vielmehr macht das wohl gerade den Reiz aus: die Vorfreude auf die nächste Edition steigt von Woche zu Woche, von Tag zu Tag, und entlädt sich dann in den Gefilden des düsteren Clubs Cabaret. Eine Party zu organisieren, die eben nicht 08/15 ist, bedingt ausserdem wohl auch einer gewissen Vorbereitungszeit. Das Warten hat also seine Gründe – und lohnt sich allemal.

Schlusswort

Den Veranstalterinnen von Brot gebührt ein grosser und herzlicher Dank. Dafür, dass sie sich die Zeit und die Mühe nehmen, uns wunderbare Partynächte zu bescheren, an denen wir uns so richtig austoben und von dem Mainstream fernen auditiven und visuellen Reizen berieseln lassen dürfen. Die Brot-Feten sind eine wundertolle Bereicherung der Zürcher Frauenpartyszene, die ihresgleichen suchen. Wir freuen uns schon sehr, wirklich SEHR, auf den 21. Dezember, und hoffen auf noch viele weitere zukünftige Ausgaben – sollte die Welt in besagter Nacht wirklich untergehen, dann mit euch zusammen in der düsterheissen Hölle. Und sonst auch gerne wieder im Club Cabaret.



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