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Achtung, es wird hot!
Die Frau, die Toni an der Haustür erwartet, versucht mit einem scheuen Lächeln zu kaschieren, dass sie sie
am liebsten ohne Umschweife an sich reißen würde. Teils, um schnell die Tür hinter ihr ins Schloss werfen zu können, damit die Nachbarn den Besuch nicht spitzkriegen und sie Toni später nicht als Großnichte
zweiten Grades ausgeben muss. Karina hat Monate gebraucht, um den Mut zusammenzukratzen, der nötig war, Tonis Nummer zu wählen. Jetzt ist es zu spät, umzukehren oder sich einzureden, alles sei nur eine vorübergehende Geisterverwirrung gewesen, hervorgerufen durch die Einsamkeit, die Midlifecrisis, was auch immer.
Die beiden haben sich nur deswegen kennengelernt, weil sich Toni auf Julias Rat hin bei einer Dating-App
angemeldet hatte. Obwohl sie ihren Account wenige Tage später löschte, brachte ihr die Aktion zwei, drei neue Kontakte, darunter Karina.
An den hellen Wänden des Flurs hängen Erinnerungsfotos. Familienurlaub in den Winterferien, Karina mit
Ex-Mann und Sohn auf Skiern. Reise nach Nepal, die braungebrannte Karina mit einem mageren, schwarzhaarigen Mädchen im Arm, für das sie eine Patenschaft übernommen hat. Sommer. Der Ex-Mann am Grill, im Hintergrund die stillende Karina, von Freunden umgeben.
Daneben Buntstift-Krakeleien von Kindern: Windschiefe Häuschen, lachende Sonnen in den Ecken, Strichmännchen, deren platte Finger und Füße in erfundene Himmelsrichtungen abstehen. Ein Strichgebilde mit gelben Haaren trägt auf mehreren Bildern die Überschrift „Frau Stier“, hier und da wahlweise ohne e oder mit h geschrieben.
„Diese kleinen Kunstwerke haben meine Schüler mir geschenkt“, bestätigt Karina das Offensichtliche. „Ich
schaue sie mir gern an. Findest du das albern?“
„Nein“, sagt Toni, was nur halb gelogen ist. Sie bewundert Karina für die Herzlichkeit, denen sie den
Grundschulkindern entgegenbringt, dennoch findet sie, ihre Kunstwerke wären in einer Schublade besser
aufgehoben als an der Wand.
„Möchtest du etwas trinken?“
„Ein Glas Wasser wäre göttlich.“ Durst verspürt Toni zwar nicht, aber sie hat gelernt, dass sie dieser Frau Zeit lassen muss, um sie mit ihrer Nähe nicht zu überfordern. Sie gleich an der Tür zu überfallen, zu Boden zu ziehen und es zu treiben wie verhungerte Tiere, ist zwar eine verlockende Aussicht, mit Karina aber noch nicht durchführbar. Während diese in der Küche verschwindet, ruft Toni sich zurück ins Gedächtnis, was sie über sie weiß. Nicht viel. Karina ist geschieden, alleinerziehend und ein wenig verklemmt. Möglicherweise ist sie letzteres nur in Tonis Gegenwart.
Karina kehrt mit einem Glas zurück. Als sie sich dazu durchrang, die hübsche Studentin anzuschreiben,
schwitzte sie Blut und die Tasten ihres PCs klebten förmlich an ihren Fingern, aber es nützte ja nichts, ihre
Fantasie wuchs ihr zum Kopf hinaus, wenn sie länger so tat, als gäbe es sie nicht. Sie fühlte, dass sie etwas
Verbotenes vorhatte, etwas, für das sie sich vor ihren Bekannten würde rechtfertigen müssen. Doch niemand erfuhrt davon, dass sie sich in schwülen Nächten, die Hand zwischen den Beinen, volle Brüste und suchende Zungen anstatt Brustbehaarung und erigierte Penisse vorstellte, wie jede normale Frau es ihrer Vorstellung nach sollte. Niemand kam, sie dafür zu bestrafen. Und nun steht Toni bereits zum zweiten Mal in ihrem Flur, das Wasserglas an den Lippen, die Augen halb geschlossen, die nackte Kehle entblößt. Ihre Schönheit ist unscheinbar, da sie sich keine Mühe gibt, sie zu betonen. Dennoch zittern Karina in ihrer Gegenwart die Knie.
Tonis Gesten wohnt eine tiefe Selbstverständlichkeit inne. Mit einem Augenaufschlag stößt sie Karinas Zweifel beiseite, als wolle sie sagen: „Du brauchst dich vor mir nicht zu verstecken. Ich bin hier, weil du mich begehrst. Wir brauchen keine Umwege, um dorthin zu gelangen, wohin es uns beide drängt.“ Sie stellt das Glas auf dem Boden ab, gibt Karina keine Gelegenheit, sich noch einmal zurückzuziehen. Ihre Hände ergreifen den Saum ihres Pullovers und ziehen ihn sich über den Kopf.
Darunter trägt sie nichts außer einem Bustier aus schwarzer Wimpernspitze.
Demütig schließt Karina die Augen und lässt die Luft aus ihren Lungen entweichen. Toni tritt an sie heran, ihre festen, kleinen Brüste berühren Karinas Rippen. Sie lassen den Takt ihres Atems sich angleichen, bis Karina es wagt, ihre Hände auf die Wimpernspitze zu legen.
Alles an Toni ist zierlicher und jünger. Es kommt ihr vor, als habe dieses Mädchen eine neue Form von
Weiblichkeit erfunden, eine sonderbare Ästhetik, derer sie sich nicht entziehen kann.
Toni öffnet Karinas Bluse und arbeitet sich unter den Schichten T-Shirt, Unterhemd, BH hindurch.
„Warte. Lass uns ins Schlafzimmer gehen“, flüstert Karina. Dort sind die Jalousien zugezogen, die gebügelte Tagesdecke vorsorglich zurückgeschlagen. Toni knipst das Licht an. „Das… können wir ausgeschaltet lassen“, druckst Karina.
„Ich würde dich gern anschauen.“
„N-nein.“
Ohne auf ihren Einwand zu achten, schlüpft Toni aus ihrer Hose. „Dann magst du mich nicht ansehen?“
„Doch. Aber…“ Bevor Karina ihr klarmachen kann, dass sie sich hässlich fühlt, dass ihr Bauch schlaff und ihre Brustwarzen durch das Stillen zu dunklen Murmeln geworden sind, verschließt Toni ihr den Mund mit einem Kuss. Beim letzten Mal hat die Dunkelheit ihr geholfen, ihre Hemmungen fallen zu lassen, doch diesmal gestattet ihr Toni nicht, sich darin zu verstecken. Sie befreit Karina von ihren Kleidern und ermutigt sie, ihr Slip und Bralette abzustreifen. „Du bist genau so, wie du sein sollst“, flüstert sie.
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]]>Endlich gibt es repräsentative Zahlen, die das Ausmaß und auch die Hintergründe von Gewalt gegen Lesben ansatzweise greifbar machen.
Die EuroCentralAsian Lesbian Community hat Daten und Fakten zusammengetragen, die von 50 verschiedenen LGBTIQ-Vereinigungen zwischen 2019 und 2022 gesammelt wurden. Zusätzlich dazu wurde unter EL*C Mitgliedern eine Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis soll einerseits die Verbreitung lesbenfeindlicher Straftaten abbilden. Darüber hinaus werden auch der Zugang zu Hilfsangeboten, das Verhalten der Justiz und die Einstellung der Gesellschaft gegenüber Lesben untersucht.
Hier geht’s zum vollständigen Observatory of Lesbophobia. Die Kernaussagen fassen wir für dich in diesem Artikel zusammen.
Die EuroCentralAsian Lesbian Community, abgekürzt EL*C, ist ein Netzwerk lesbischer Feministinnen in Europa und Zentralasien. 2017 entstand die EL*C als selbstorganisierter Raum, um den Bedürfnissen von Lesben in Bezug auf Rechte, Sichtbarkeit und Wohlbefinden gerecht zu werden.
Hintergrund: Auf der ILGA Europe-Konferenz 2016 in Zypern fand erstmals seit Jahren ein spezifischer Workshop für Lesben statt. Über 70 lesbische Aktivistinnen aus ganz Europa kamen zusammen und erkannten, dass es trotz vieler Unterschiede in den europäischen Lesbenbewegungen einen gemeinsamen Bedarf gibt, sich auf die Bedürfnisse und die überall präsente Unterdrückung von Lesben zu konzentrieren, ihre Sichtbarkeit zu stärken und Netzwerke auszubauen.
„EL*C verwendet den Begriff ‚lesbisch‘ für cis-, trans- und intersexuelle Frauen sowie für nicht-binäre Personen, die sich selbst als lesbisch, bisexuell und queer bezeichnen.“
Observatory of Lesbophobia 2019-2022, Seite 3
Im Observatory of Lesbophobia werden 3 soziale Faktoren genannt, die besonderen Nährboden für Hass gegen Lesben bieten:
1 – Lesben brechen mit der heteronormativen Auffassung von „weiblichen“ und „männlichen“ Geschlechterrollen.
2 – Die weibliche Sexualität wird von Männern in vielen Bereichen objektifiziert und vereinnahmt. Lesben entsprechen nicht der Erwartung, für Männer „verfügbar“ zu sein.
3 – Durch ihre sexuelle Orientierung fordern Lesben die Gesellschaft heraus, weit verbreitete Tabus zu hinterfragen.
Die Informationen, die im Observatory of Lesbophobia analysiert und interpretiert werden, stammen von lokalen Mitgliedsorganisationen der EL*C aus Italien, Bulgarien, Portugal, Serbien, Kasachstan, Spanien, der Ukraine, Belgien, Ungarn, Frankreich, Rumänien, Russland, Deutschland und Luxemburg.
Nicht nur allgemeine Daten wurden erfasst, sondern auch einzelne Vorfälle, die in den Medien publik gemacht oder dem EL*C Netzwerk gemeldet wurden. Eine Liste dieser Fälle ist dem Report beigefügt und macht die geneigte Leserin mitunter sehr betroffen.
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40% der Anfeindungen, die im Observatory ob Lesbophobia erfasst werden, kamen an öffentlichen Orten vor. Von den Opfern, die Lesbenfeindlichkeit in der Öffentlichkeit erleben mussten, waren 68% als Paar unterwegs.
In vielen Fällen kam es zu gewaltsamen Attacken, nachdem die Betroffenen sich trotz Aufforderung geweigert hatten, sich vor Männern zu küssen, sie zusehen oder „mitmachen“ zu lassen.
Zudem wurden mehrere Lesben angegriffen, weil ihre Kleidung und ihr Ausdruck als „zu männlich“ wahrgenommen wurden. Anscheinend wollten die Täter ihr Revier markieren, indem sie sich darauf beriefen, dass Frauen, „die wie Männer aussehen, auch wie Männer kämpfen“ sollten.
Covid-19 hat die Situation potenziell verschärft, weil an öffentlichen Orten weniger Menschen, die Gewalttaten hätten bezeugen oder verhindern können, unterwegs waren. Das könnte die Hemmschwelle von Aggressor:innen, Frauen an öffentlichen Orten anzugreifen, weiter gesenkt haben.
Personen, die an Demonstrationen teilnehmen und öffentlich für LGBTIQ-Rechte eintreten, werden ebenfalls häufiger Opfer von verbalen und handgreiflichen Angriffen. Die gezielte Gewalt gegen Aktivist:innen wird häufig von rechten Gruppierungen geplant und verübt.
Gewalttaten durch Familienmitglieder oder (Ex-)Partner werden laut EL*C häufig mit dem Ziel verübt, die Familienehre wiederherzustellen, die durch die lesbische Frau „beschmutzt“ worden sei.
Beispiel gefällig? In Italien wurde eine Frau von ihrem Bruder bei einem Verkehrsunfall getötet. Er habe ihr „eine Lektion erteilen“ wollen, weil sie von ihrem Trans-Partner „infiziert“ worden sei.
In Italien wurde 2019 ein Fall bekannt, in dem ein lesbisches Mädchen zwei Jahre lang von seiner Familie gefangen gehalten und durch den Vater sexuell missbraucht worden war, mit dem Ziel, ihre sexuelle Neigung zu „korrigieren“.
Eine Studie aus Frankreich zeigte 2020, dass junge queere Mädchen doppelt so häufig von Gewalt betroffen sind wie queere Jungs, und dreimal häufiger als heterosexuelle Mädchen.
Verbrechen, die lesbische Frauen von ihren eigenen Familien erdulden müssen, sind unter anderem Beleidigungen, Freiheitsberaubung, körperliche und sexuelle Gewalt, bis hin zu Ehrenmorden. Nicht wenige werden auch von ihren Familien verstoßen und dadurch obdachlos.
Auch in diesem Fall hat Covid-19 die Situation verschärft. Viele Frauen, insbesondere in der Altersgruppe unter 25 Jahren, waren gezwungen, zu ihrer Familie zurückzuziehen. Im Lockdown hat man schlechte Chancen, der allgegenwärtigen Feindseligkeit seiner eigenen Familienmitglieder zu entkommen. Die Anzahl der Gewalttaten gegenüber lesbischen jungen Frauen nahm in dieser Zeit deutlich zu.
Die EuroCentralAsian Lesbian Community schreibt dazu (übersetzt):
„Wie oben erläutert, ist ein wesentlicher Aspekt der Lesbenfeindlichkeit die weit verbreitete Überzeugung, dass Frauen, die keine sexuellen Beziehungen zu Männern eingehen, ‚krank‘ und ‚abnormal‘ seien und dass nur die Einbeziehung von Männern ein ‚gesundes‘ Sexualleben gewährleistet.“
Observatory of Lesbophobia 2019-2022, Seite 17
Weiter heißt es im Bericht:
„Aus diesem Grund scheinen Frauen, die nicht heterosexuell sind, besonders häufig sexuellen Formen von Gewalt ausgesetzt zu sein. In der LGBTI-Erhebung der FRA (2020) waren etwa 40 % der Fälle von Gewalt gegen lesbische und bisexuelle Frauen sexuelle Angriffe oder enthielten ein sexuelles Element, während diese Quote bei schwulen und bisexuellen Männern bei etwa 23 % liegt.
Observatory of Lesbophobia 2019-2022, Seite 17
In der FRA-Erhebung über Gewalt gegen Frauen (2015) berichteten 78 % der nicht-heterosexuellen Frauen über Fälle von sexueller Belästigung, verglichen mit 55 % der heterosexuellen Frauen. Folglich geht die ‚Heilung‘ oder ‚Korrektur‘ der sexuellen Orientierung einer Lesbe oft mit direkter sexueller Belästigung einher und nimmt in den schlimmsten Fällen die Form einer sogenannten ‚korrektiven‘ Vergewaltigung an.
Korrektive Vergewaltigung ist definiert als ein Hassverbrechen, bei dem eine oder mehrere Personen aufgrund ihrer wahrgenommenen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität vergewaltigt werden.“
Datensätze, die in Österreich und Irland gesammelt wurden, zeigen, dass 28% der Lesben online Ziel von Hasskommentaren werden, die sich explizit gegen ihre sexuelle Identität richten.
Im Vergleich dazu: „Nur“ 10% der heterosexuellen Frauen scheinen davon betroffen zu sein.
Laut EL*C ist Online-Gewalt häufig ein Aspekt von gezielter Hetze, Diffamierung und Bedrohung, die sich auch offline durch sämtliche Lebensbereiche zieht. Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, wie zum Beispiel Journalistinnen, Politikerinnen und Influencerinnen, sind stärker gefährdet.
Unter allen Mitgliedern der LGBTIQ-Gemeinschaft weisen lesbische und bisexuelle Frauen die geringste Melderate von Belästigungen, körperlicher und sexueller Gewalt auf. Das bedeutet, sie zeigen die Straftaten, die ihnen widerfahren, nur selten an. Insbesondere in Ländern, in denen die Opfer fürchten müssen, von der Polizei stigmatisiert zu werden, ist die Dunkelziffer begangener Straftaten sehr hoch, weil sie nie zur Anzeige kommen.
Erschwerend hinzu kommt, dass Hasstaten gegen Lesben oft nicht als solche erkannt und, wenn überhaupt, mit einem geringeren Strafmaß geahndet werden, als angemessen wäre.
Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie das Rechtssystem in ihrer Region für voreingenommen halten und keine Hilfe oder Gerechtigkeit erwarten, sollten sie Opfer einer lesbenfeindlichen Straftat werden.
Die Umfrage ergab auch, dass die meisten Hilfs- und Betreuungsangebote für Opfer anscheinend nicht auf die spezifische Situation lesbischer Frauen ausgelegt sind.
„Sie [die Opfer, Anm. der Redaktion] beobachteten eine Tendenz, die Bedeutung der sexuellen Orientierung herunterzuspielen, wenn der Dienst auf die Unterstützung von weiblichen Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt spezialisiert war, und umgekehrt die Rolle der Frauenfeindlichkeit bei der Gewalt herunterzuspielen, wenn der Dienst auf die Unterstützung von LGBTI-Personen spezialisiert war.“
Observatory of Lesbophobia 2019-2022, Seite 12
Das heißt: In den Augen der Gesellschaft ist die Identität lesbischer und bisexueller Frauen noch immer gespalten. Entweder werden wir als queer wahrgenommen oder als weiblich. Es ist aber wichtig, beide Eigenschaften miteinander in Einklang zu bringen. Häufig entspringen Gewalttaten nämlich sowohl einem misogynen als auch schwulenfeindlichen Motiv.
In den Medien wird laut EL*C Umfrage selten differenziert, ob ein Gewaltverbrechen sich gegen die sexuelle Identität des Opfers richtete. Bei der Berichterstattung konzentrieren Journalist:innen sich oft allgemein auf Gewalt gegen Frauen und lassen dabei außer Acht, ob eine homophobe Komponente mit im Spiel war. Für die breite Öffentlichkeit bleiben queere Opfer unsichtbar.
Schockierend: 72% gaben bei der Umfrage an, dass die Politiker:innen ihres Landes Hassreden gegen Frauen und Angehörige der LGBTIQ-Gemeinschaft vom Stapel lassen können, ohne dafür Konsequenzen fürchten zu müssen.
Wenn der öffentliche Tenor einerseits sexistisch und misogyn ist und sich dazu auch noch eindeutig gegen Diversity richtet, müssen wir uns nicht wundern, dass die Gewaltbereitschaft gegen lesbische Frauen ansteigt.
Wenn es in der Wahrnehmung der Gesellschaft keine Gewalt gegen queere Frauen gibt, wie sollen lesbische Opfer dann Hilfe und Gerechtigkeit bekommen?
Lesbische Trans-Menschen und Lesben mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung werden in Krankenhäusern und Arztpraxen häufiger Opfer von Diskriminierung und unangemessener Behandlung. Dementsprechend steigt das Misstrauen gegenüber medizinischem Personal und die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung. Das führt dazu, dass Opfer seltener Hilfe in Anspruch nehmen und sogar notwendige Behandlungen ausschlagen.
In Deutschland berichteten viele Umfrageteilnehmer:innen, dass sie sich von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin nicht ernstgenommen oder diskriminiert fühlten. Manche verweigerten ihren Patient:innen sogar die Untersuchung, nachdem diese ihre sexuelle Identität offengelegt hatten.
Ein weiteres Problem, auf das EL*C aufmerksam macht: Zwar wird Geschlechtsverstümmelung bei Mädchen als Straftat wahrgenommen, aber niemand spricht über die Folgen der Beschneidung bei lesbischen Frauen und Trans-Männern. Infolgedessen erfahren diese Betroffenen meist weniger bis keine psychologische und medizinische Hilfe.
Der EL*C Report untermauert, warum Sichtbarkeit und Akzeptanz für Lesben so wichtig und buchstäblich lebensrettend sind! Endlich haben wir halbwegs konkrete Zahlen, mit denen wir argumentieren können.
Eine wichtige Erkenntnis, die der Community schon längst klar sein dürfte, die aber auch Zweifler:innen endlich verstehen müssen: Gewalt gegen Lesben wurzelt tief in Frauenfeindlichkeit und Homophobie. Ja, auch cis-Menschen werden Opfer von Straftaten, aber die Motive dahinter unterscheiden sich. Dementsprechend müssten auch Präventions- und Hilfsmaßnahmen anders aussehen.
Was lernen wir noch daraus? Netzwerke sind wichtig! LGBTIQ-Vereinigungen, die trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten eng zusammenarbeiten, ermöglichen den Austausch von Informationen und Hilfsangeboten. Ohne die EL*C als Dachorganisation wären die vorliegenden Zahlen wohl nicht zusammengetragen worden.
Anhand der Gemeinsamkeiten vieler Fälle lassen sich außerdem Rückschlüsse auf die Motive und Strategien der Täter:innen ziehen.
Zwar befasst der Report der EL*C sich nicht explizit mit der Fragestellung, wer die Täter:innen sind. Jedoch legen die Liste der Einzelfälle und die Schilderung häufig wiederkehrender Szenarien nahe, dass die Mehrheit der Straftaten von Männern begangen worden sein könnten. Es wäre sicher interessant, dieser Frage detaillierter nachzugehen.
Trotz der hervorragenden Arbeit der EL*C, ist der Report natürlich bei Weitem nicht vollständig. Er kann nur den Teil der Fälle von Lesbophobie abbilden, die von den Mitgliedern gemeldet oder in den Medien publik werden. Das sollte man bei der Interpretation des Observatory of Lesbophobia im Hinterkopf behalten.
So wurden beispielsweise aus Russland deutlich weniger Fälle gemeldet als aus Frankreich oder Italien. Das entspricht wahrscheinlich nicht der Wirklichkeit, sondern ist schlicht darauf zurückzuführen, dass die Berichterstattung der Medien einseitig ist, Betroffene aus Angst häufiger schweigen und die Organisationen in Russland weniger Kapazität für die Dokumentation haben als anderswo.
Der Bericht misst lediglich die Spitze des Eisbergs und lässt erahnen, wie hoch die Dunkelziffer tatsächlich sein könnte.
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]]>Als menstruierender Mensch gestehe ich, dass die Periode für mich ziemlich lästig ist. Aber ich lerne immer mehr, sie als Chance anzusehen, um meinen Körper besser kennenzulernen. Sie kann uns jeden Monat ein Update über unseren Gesundheitszustand geben, wenn wir die Farbe der Menstruationsblutung aufmerksam beobachten und richtig deuten.
Die Menstruationsblut Farbe und Konsistenz lassen sich übrigens leichter und eindeutiger bestimmen, wenn du eine Menstruationstasse verwendest. Ich persönlich bin eine begeisterte Anwenderin und Verfechterin der Menstruationstasse. Im Vergleich zu Einwegbinden oder Tampons sind sie eine deutlich umweltfreundlichere und komfortablere Option. Außerdem sparen sie auf Dauer Geld und lassen sich super einfach anwenden.
Auch auf wiederverwendbaren Slipeinlagen aus hellem Stoff lässt sich die Menstruationsblut Farbe gut erkennen.
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Wenn Blut dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff ausgesetzt ist, oxidiert es und färbt sich dadurch allmählich braun. Dass das Periodenblut in deiner Slipeinlage nach einigen Stunden bräunlich erscheint, ist also völlig normal. Wenn du Rückschlüsse auf deine Gesundheit und deinen Körper ziehen möchtest, dann orientiere dich immer an der Farbe frischen Menstruationsblutes.
Die Farbe wird hauptsächlich durch den Hormonspiegel beeinflusst. Da dieser sich im Verlauf unseres Zyklus verändert, variiert in der Regel (hehe, Wortwitz) auch der Rotton des Blutes. Schwankungen sind also ganz normal. Bedenklich ist es eher, wenn deine Periode konstant ungewöhnlich hell oder dunkel erscheint.
In den Wechseljahren, wenn die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron Achterbahn fahren, sind Unregelmäßigkeiten beim Zyklus keine Ausnahme.
Auch Gewebereste und Schleimfäden der abgestoßenen Gebärmutterschleimhaut werden mit dem Menstruationsblut ausgeschwemmt. Häufig sind Frauen, die von Tampons auf Menstruationstassen umsteigen, von dieser Entdeckung erst einmal irritiert. Das ist aber kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal.
Achtung: Wenn das Blut über die gesamte Dauer der Periode klumpig ist oder die Menge des Gerinnsels dir Sorge bereitet, solltest du dich vorsichtshalber von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen untersuchen lassen.
Geht ein erhöhter Ausfluss von Geweberesten mit starken Unterleibskrämpfen einher, kann das auf eine Endometriose hindeuten. Auch Myome kommen häufiger vor als gedacht, verursachen aber nicht immer spürbare Symptome.
Braunes Menstruationsblut ist ein Zeichen für eine eher schwache Periode. Das Blut fließt langsamer und hat darum mehr Zeit, mit Sauerstoff zu reagieren. Besonders häufig passiert das gegen Ende deiner Tage. Auch morgens kann es eine bräunliche Färbung aufweisen, weil du die Nacht über in der Horizontalen gelegen hast und das Blut dadurch langsamer geflossen ist.
Erscheint das Blut während der Periode kurzzeitig schwarz und dickflüssig könnte das daran liegen, dass dein Körper gerade einen großen Anteil der Gebärmutterschleimhaut ausschwemmt. Kein Grund zur Sorge. Nur wenn dies über einen Zeitraum von mehreren Tagen auftritt und / oder von Schmerzen begleitet wird, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Wenn dein Periodenblut dunkelrot ist, kann das auf einen vergleichsweise hohen Östrogenspiegel hindeuten. Da der Körper in diesem Zustand häufig auch eine dickere Gebärmutterschleimhaut aufbaut, mag es sein, dass dein Körper in den ersten Tagen deiner Periode dunkle Klumpen ausschwemmt.
Solange die Menge der Gewebereste im Menstruationsblut nicht überhandnimmt, brauchst du dir keine Gedanken zu machen.
Eine satte, leuchtend rote Farbe gilt als „normal“ für Menstruationsblut und zeigt an, dass in deinem Körper alles in Ordnung ist. Insbesondere am ersten und am letzten Tag deiner Periode ist es aber auch absolut okay, wenn der Rotton variiert.
Eine hellrote Färbung gilt als Zeichen für einen niedrigen Östrogenspiegel. Ob das bei dir der Fall ist, erkennst du auch an möglichen Begleitsymptomen: Scheidentrockenheit oder vermehrter dickflüssiger Ausfluss, erhöhte Infektanfälligkeit der Scheide und der Harnwege, häufiger Harndrang, Reizbarkeit und Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und dünner werdendes Haar. Falls du einige dieser Anzeichen bei dir entdeckst, ist es definitiv Zeit für einen Check-up beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin.
Auch bei Frauen mit extrem niedrigem Körperfettanteil (z.B. Leistungssportlerinnen oder Betroffene von Essstörungen und Mangelernährung) kann die Periode sich mitunter auf eine helle Schmierblutung reduzieren und in extremen Fällen sogar ganz ausbleiben.
Falls du gerade versuchst, schwanger zu werden, hältst du vermutlich nach einer Einnistungsblutung Ausschau, die zwischen dem fünften und dem zwölften Tag nach der Befruchtung der Eizelle auftreten kann. Wenn eine Eizelle sich in der Gebärmutter einnistet, können dabei kleine Blutgefäße platzen, die eine leichte Schmierblutung verursachen. Solltest du dabei ein Ziehen oder leichte Schmerzen spüren, ist das nicht ungewöhnlich.
Wenn die Blutung sehr gering ist und maximal 2 Tage andauert, spricht das für den Beginn einer Schwangerschaft. Die Farbe der Einnistungsblutung ist entweder hellrot oder braun, nie mittel- oder tiefrot. Außerdem sollte sie keine Gewebereste oder Gebärmutterschleimhaut enthalten.
Wenn die Blutung stark ist und von Krämpfen und Gewebeausfluss begleitet wird, könnte es sich um eine Fehlgeburt handeln. In diesem Fall solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Auch wenn die Blutung länger als 2 Tage anhält oder von Symptomen wie Fieber begleitet wird, brauchst du medizinischen Rat.
Mein Frauenarzt sagte mir einmal, er habe beobachtet, dass der psychische Zustand sich bei den meisten seiner Patientinnen auch auf den Zyklus auswirke. Ich finde das faszinierend und zugleich auch ein bisschen beängstigend.
Stress, Trauer, Kummer, unterdrückte Ängste und Traumen ziehen also an unserer Gesundheit nicht spurlos vorüber. Durch Auffälligkeiten während unserer Periode kann unser Körper uns erste Warnsignale geben. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Situation zu verändern und uns ggf. Hilfe zu holen.
Darum mein Tipp: Sei gut zu dir. Behandle dich selbst wie einen kostbaren Schatz und mache deine innere, seelische Ausgeglichenheit zu einer Priorität. Achte aufmerksam darauf, was dein Körper dir sagt, und geh im Zweifelsfall einmal mehr zur Vorsorgeuntersuchung, als einmal zu wenig.
]]>Statistisch betrachtet haben Männer deutlich höhere Suizidraten, verursachen mehr Verkehrsunfälle als Frauen, entwickeln häufiger Suchtverhalten und ungesunde Lebensgewohnheiten, gehen seltener zum Arzt… weil viele nach wie vor dem patriarchalen Rollenklischee vom harten Kerl nacheifern.
Wieso sollte uns (lesbische) Frauen das kümmern? Weil wir die Rechnung mitzahlen:
Frauen werden eindeutig häufiger Opfer von Gewalttaten, während 93,9 % der Häftlinge in Deutschland männlich sind. Nein, das ist kein Tippfehler. Du hast richtig gelesen.
Männer werden häufiger kriminell, verhalten sich rücksichtslos gegenüber Umwelt, Klima und Mitmenschen. Das verursacht extremes Leid in irreversiblem Ausmaß. Und es kostet die Gesellschaft jedes Jahr mehr als 63 Milliarden Euro.
Zu diesem Ergebnis kommt Boris von Heesen, Autor des im Mai 2022 erschienenen Buches Was Männer kosten. Er ist Wirtschaftswissenschaftler, Männerberater, engagiert sich in der Sucht- und Jugendhilfe und ist Vater von zwei Kindern. Von Heesen hat den mutigen, längst überfälligen Versuch gewagt, die Kosten, die explizit durch toxisches männliches Verhalten verursacht werden, zusammenzurechnen.
Dabei ist er sehr vorsichtig vorgegangen und hat Bereiche, zu denen keine verlässlichen Quellen und eindeutige Zahlen vorliegen, ausgespart. Der reale finanzielle Schaden liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit also weit über den errechneten 63 Milliarden Euro.
Das Bemerkenswerte an Was Männer kosten: Das Buch befasst sich nicht nur mit den messbaren Kosten, die durch kritisches männliches Verhalten entstehen. Es wälzt nicht nur kalte Zahlen und Statistiken. Boris von Heesen widmet auch einen Teil des Buches den nicht messbaren Folgen des Patriarchats, wie zum Beispiel politischem Extremismus, Frauenhass und den traumatisierenden Folgen von sexistischer Gewalt.
Dabei argumentiert er sachlich, ohne anzuklagen.
Im letzten Drittel des Buches, das er „Wege aus der Krise“ nennt, schlägt er sogar sehr konkrete Lösungsstrategien vor, mit denen Politik, Schulen, Vereine und öffentliche Institutionen, aber auch einzelne Männer und Frauen, dem Patriarchat Stück für Stück den Wind aus den Segeln nehmen können.
Sein Grundtenor dabei ist: Man dürfe Männer nicht für ihr Verhalten dämonisieren, sondern müsse ihnen helfend die Hand reichen und ihnen Wege aus dem patriarchalen Labyrinth aufzeigen.
Männer erfahren durch das Patriarchat viele Nachteile. Sie müssen erfahren, wo ihnen die Gleichstellung der Geschlechter Entlastung und auch Vorteile verschafft.
Was Männer kosten, Boris von Heesen, Seite 189
Dazu gehört offenbar, auch aggressiven, chauvinistischen Machos erst einmal Mitgefühl entgegenzubringen.
Von Heesen, der als Männerberater auch häufig Tätern von häuslicher Gewalt gegenübersitzt, merkt an, die Wurzel toxischen Verhaltens sei meistens Angst.
Dann sprudelt es aus den Männern heraus, dass sie Angst haben, verlassen zu werden, Angst davor, dass andere Männer besser sind als sie, Angst, nicht mehr der Herr im Haus zu sein, Angst, unbestimmten Vorstellung von Männlichkeit nicht zu genügen.
Was Männer kosten, Boris von Heesen, Seite 131
Dem würde ich entgegnen: Frauen haben Angst, geschlagen, misshandelt, vergewaltigt und getötet zu werden. Wiegt das nicht weit schwerer als fragile masculinity?
Sind die armen Männer wirklich so verzweifelt, dass ihnen nur noch Gewalt bleibt, um ihrer unterdrückten Sensibilität Ausdruck zu verleihen? Wird ihnen der Zugang zu den eigenen Ängsten und Gefühlen tatsächlich „in jahrzehntelanger Kleinarbeit abtrainiert“, wie von Heesen es ausdrückt?
Mein persönlicher Eindruck ist, dass einige Männer überhaupt kein Interesse daran haben, ihr Verhalten zu ändern, weil sie sich in ihrer patriarchalen Machtposition pudelwohl fühlen. Und dann zu sagen: Oh, du Armer, du musst dich ja arg unter Druck gesetzt fühlen, wenn du deine*n Partner*in krankenhausreif prügelst – das geht nicht in meinen Kopf.
Aus diesem Grund fiel es mir an manchen Stellen schwer, von Heesens Diplomatie mitzutragen. Aber er hat natürlich recht. Wenn sich etwas ändern soll, dürfen wir keine Trotzreaktion in den männlichen Tätern triggern, sondern müssen ihnen die Chance geben, ihr Verhalten selbstkritisch zu hinterfragen. Dafür braucht es mehr Therapeut*innen, die für einen vorurteilsfreien Dialog zur Verfügung stehen.
Das soll nicht davon ablenken, dass selbstverständlich auch Männern Gewalttaten widerfahren. 2019 war jedes fünfte Opfer von häuslicher Gewalt ein Mann.
In der Praxis suchen sie sich aus Angst vor Stigmatisierung selten Hilfe. Von Heesen schreibt, ihnen sei oft überhaupt nicht bewusst, dass ihnen Unrecht widerfahren sei, weil in ihrem Weltbild der Mann als „der Stärkere“ nicht zum Opfer werden könne.
Besonders traurig ist dabei: Es sind kaum Hilfsangebote für Männer vorhanden. Viele Polizist*innen, Sozialhelfer*innen etc. verhalten sich zudem voreingenommen und verschließen die Augen, wenn Männer sich hilfesuchend an sie wenden.
Die Gesellschaft fordert von den Männern genau das, was so zerstörerisch ist: Sie sollen ihre Probleme selbst in die Hand nehmen, anstatt darüber zu reden und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Was Männer kosten, Boris von Heesen, Seite 44
In seinem Buch kritisiert von Heesen zu recht, der Diskurs über strukturelle Geschlechterungleichheit werde von einer kleinen Bildungselite in einer Bubble geführt und erreiche nicht die breite Bevölkerung. Er beschreibt, dass viele seiner Beratungsklienten noch nie vom Hashtag #metoo gehört haben.
Das deckt sich absolut mit meiner persönlichen Erfahrung. Ich treffe immer wieder Männer (und Frauen!) die denken, Sexismus sei etwas, das zwei Menschen im Schlafzimmer tun, und weder die Begriffe „Patriarchat“ noch „Feminismus“ richtig einordnen können.
Umso wichtiger finde ich von Heesens konkrete Lösungsansätze im letzten Drittel des Buches, die darauf abzielen, Jugendlichen aller Bildungsschichten das Konzept der Gleichstellung nahezubringen, mehr Aufklärungsarbeit zu leisten und mehr Anlaufstellen sowohl für Opfer als auch Täter zu schaffen.
Boris von Heesens Intention ist es, auf die Missstände unserer patriarchal geprägten Gesellschaft in Deutschland aufmerksam zu machen, indem er sie schwarz auf weiß in konkreten, möglichst aktuellen Zahlen abbildet. Zahlen lassen keinen Raum für gefühlte Wahrheiten, und das ist gut so.
Toxisches männliches Verhalten schadet allen, Mädchen und Frauen, Jungen und Männern. Wir müssen dringend über diese Einzelschicksale sprechen. Und damit das endlich passiert, habe ich die Sprache des Patriarchats und des Kapitalismus gewählt: Geld.
Boris von Heesen in einem Interview mit „Stern“ vom 30.06.22
Für alle, die das Buch Was Männer kosten lesen, dürften diese Zahlen schockierend sein. Sie bilden ein extremes Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen ab. (Binäre Personen werden dabei nicht berücksichtigt, weil sie von den meisten Statistiken noch nicht gesondert erfasst werden.)
Wer also ernsthaft glaubt, wir hätten die Gleichberechtigung schon erreicht und Feminismus sei nicht mehr nötig, der sollte dringend den ersten Teil dieses Buches lesen.
Besonders Männern, die sich von Feminist*innen angegriffen fühlen und meinen, ihre Privilegien verteidigen zu müssen, lege ich dieses Buch ans Herz. Denn Boris von Heesen zeigt, wie viele schwerwiegende Nachteile das Patriarchat für alle Männer mit sich bringt, und belegt sie mit Fakten.
Fazit: Das Buch bereichert nicht nur feministische Bücherregale. Ich werde mein Exemplar an jemanden weiterverschenken, der sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Nur so knacken wir unsere Bildungsbürger-Bubble.
Um so viele Menschen wie möglich in deinem Umfeld und darüber hinaus zu sensibilisieren, teile diesen Artikel oder verschenke das Buch Was Männer kosten zu Weihnachten.
Sämtliche in diesem Artikel genannten Zahlen wurden direkt dem Buch „Was Männer kosten“ von Boris von Heesen entnommen.
Wir danken dem Heyne Verlag herzlich für die Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars. Die Meinung unserer Rezensentin wurde dadurch nicht beeinflusst.
Wenn du dir selbst Männerberatung zum Thema Gewalt, Krise, Vaterschaft, Arbeit, Familie Alter oder Sexualität wünschst oder jemanden kennst, der daran interessiert sein könnte, kannst du Angebote in deiner Region auf Maennerberatungsnetz.de ausfindig machen. Das Portal listet Anlauf- und Beratungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf.
]]>Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln
immer auf den ersten besten Mist.
Selbst das Schienbein würden sie sich bügeln !
Und sie sind auf keine Art zu zügeln,
wenn sie hören, daß was Mode ist.
Recht hat er.
Wir finden: Es ist viel wichtiger, sich selbst und den eigenen Typ gut zu kennen, als der nächsten Eintagsfliege nachzueifern. Wenn du weißt, welche Farben, Schnitte und Muster dir stehen und deine natürlichen Vorzüge betonen, bist du immer gut angezogen.
In diesem Sinne möchten wir einen Blick auf 6 top aktuelle Trends werfen, denen wir ganz sicher nicht folgen werden…
Der Vintage Trend nimmt gerade wieder richtig Fahrt auf, doch wir haben uns schon lange daran sattgesehen. Farbkombis wie giftgrün-orange und große psychedelische Muster verursachen beim Hinsehen sofort Kopfschmerzen. Wenn ich in einen Modestore gehe, möchte ich nicht das Gefühl haben, in die 70er zurückversetzt worden zu sein.
In ein bis zwei Jahren klingt die allgemeine Nostalgie sowieso wieder ab und anstatt die grellbunten Sachen in der Mottenkiste einzulagern, bis sie wieder Vintage werden, können wir sie wegschmeißen. Schlechte Kopie bleibt eben schlechte Kopie. Die nächste Generation wird dieselben Modesünden hoffentlich nicht noch einmal begehen.
Bei Mom Jeans und Karottenhosen wurden wenigstens noch Taille und Hintern betont. Doch inzwischen gilt: je sackiger, desto angesagter. Weite Ober- und Unterbekleidung gleichzeitig zu tragen und dabei konsequent keine einzige Schokoladenseite hervorzuheben, galt früher mal als schlechter Stil.
Was soll das denn bitte? Schlagen diese Influencerinnen sich Diäten, Workouts und Spinat Smoothies um die Ohren, nur um ihre perfekte Figur dann unter unförmigen Stoffhaufen zu verstecken, die aussehen, als hätte man wahllos Teile als der Altkleidersammlung zusammengewürfelt?
Wir wollen die Skinny Jeans zurück!
Ja, es gibt Frauen, an denen leicht ausgestellte Schultern gut aussehen. Erhöhte Schultern verleihen einem Business Outfit Eleganz und Autorität.
Man kann es aber auch maßlos übertreiben, wie die Modeindustrie in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen hat. Wir haben keine Lust mehr darauf. Die Schultern werden immer größer und münden in lange, weite Ärmel für die reine Arnold-Schwarzenegger-Optik.
In einem Kleid mit kurzen Puffärmeln solltest du lieber keinen Apfel essen, sonst wachst du als nächstes in einem Glassarg auf, den die sieben Zwerge tragen.
Sie sind das Gegenteil von praktisch, passen zu keinem einzigen Outfit der Welt und sehen aus, als hätte jemand Omas Korbstühle recycelt: Rattan Taschen.
Dieses Model will wohl nicht erkannt werden und versteckt sich lieber hinter der Korbtasche, in die noch nicht mal der Kulturbeugel anständig hineinpasst.
Eine Handtasche aus Teddyfell? Welche Psychopathin würde ihrem Teddy so etwas antun!? Noch dazu, wenn das Ergebnis lächerlich aussieht.
Da sind wir einfach sprachlos. Wie kann die Mode-Polizei etwas so Schreckliches geschehen lassen?
Tipp: Mit dem folgenden Outfit gewinnt ihr jeden Bad-Taste-Contest! Die klobigen Sandalen sind nur das i-Tüpfelchen des schlechten Geschmacks. Außerdem sehen diese Monster aus, als würden sie fiese Blasen reiben.
Voll im Trend sind jetzt auch sogenannte Chunky Dad Sandals. Ja, wir der Name schon verrät, handelt es sich dabei um die peinlichen Sandalen vom dicken Papa. Nun tragen also Laufsteg Models den Sandalen-mit-Tennnissocken-Look, der sonst nur deutschen Urlaubern mit Bierbauch vorbehalten war.
Zum Glück kommt der Winter, dank der Kälte sind wir den Anblick bald los.
Schon mal darüber nachgedacht, Flip Flops mit Absatz zu tragen? Nein? Tja, da hast du dir ein gutes Geschäft entgehen lassen. Kendall Jenner war nicht so wählerisch wie du und hat direkt ihre eigenen Thong Sandals entworfen.
Anscheinend gibt es viele Leute, die diese Schuhe kaufen. Tragen kann man sie wohl nur in LA am Pool, denn am Strand, in der Stadt oder… überall sonst macht man damit eine ulkige Figur.
Haben wir bei der Aufzählung etwas vergessen? Gibt es einen schaurigen Modetrend, der unbedingt hier auftauchen sollte? Oder gehören Flip Flop High Heels zu deinen Lieblingsschuhen? Schreib es uns in die Kommentare!
]]>Laut Sender ist „Princess Charming“ weltweit die erste lesbische Dating Show. Ein großer Schritt für die Sichtbarkeit der Community. Eine kleine Revolution im Fernsehen! Wie erwartet, saß das gesamte deutsche Reality TV Publikum am Abend gebannt vor der Glotze – um etwas anderes zu gucken. Lesben? Nein danke, wir haben schon die Bachelorette.
Die Einschaltquoten der queeren Dating Show waren so schlecht, dass VOX sie ganz aus dem Programm nahm und „Princess Charming“ zuletzt nur noch im Premiumbereich von RTL+ gestreamt werden konnte. Zwar wurde die erste Staffel 2021 sogar mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, beim Publikum fiel das Format trotzdem durch.
Schade. Das sticht dem Konzept der Sichtbarkeit natürlich die Reifen kaputt.
Anscheinend dachte sich Hanna Sökeland nach dem Quoten-Reinfall: ‚Das kann ich besser!‘, und legte sich nackt auf die Hauptverkehrsstraße der Zielgruppe, die das Thema LGBTQ am aller, aller wenigsten interessiert: heterosexuelle Cis-Männer.
Hanna ist die erste lesbische Frau auf dem Cover des Playboy. Indem sie sich für das Männermagazin auszieht, will sie ein Zeichen für Diversität und Gleichberechtigung setzen. Sie nutzt die Gelegenheit dazu, den männlichen Lesern eine klare Ansage zu machen: „Ich würde mir wünschen, dass Menschen nicht mehr gelabelt und in Schubladen gesteckt werden. Das ist etwas, was mich total stört: Ich bin lesbisch, und das ist dann gefühlt das Einzige, was mich definiert.“
Auch hält sie viele Hetero-Jungs den Spiegel vor und spricht sich gegen übergriffiges, sexistisches Verhalten aus: „Wenn ich mit meiner Freundin zum Beispiel in einem Club feiern war und wir uns geküsst haben, kamen Sprüche von Männern wie: Kann ich mitmachen? […] Egal, was man dann sagt oder macht, es ändert sich nicht viel. Man kommt leider immer wieder in die Situation.“
Liebe Hanna, da bin ich absolut bei dir. Aber findest du deine Entscheidung angesichts dessen nicht ein bisschen… inkonsequent?
Ebenso gut könntest du mit einem Silbertablett voller Bananen zu einer Gruppe Gorillas marschieren und fordern: ‚Hört sofort auf, Bananen zu essen!‘
Der Slogan des Playboy lautet: Alles, was Männer lieben. Man kann nicht zu einem von Hugh Hefner gegründeten Magazin gehen, das nackte Frauen als Wichsvorlagen abdruckt, und allen Ernstes sagen: ‚Hört bitte auf, mich zu sexualisieren. Ach ja, und hier sind meine Brüste.‘
Damit möchte ich nicht andeuten, dass ich es generell falsch oder entwürdigend finde, sich für den Playboy auszuziehen. Ich kann mir vorstellen, dass so sein Shooting und die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit für viele Frauen empowernd sein kann.
Der Playboy ist meiner Ansicht nach nur schlicht die falsche Plattform, um für mehr LGBTQ Sichtbarkeit zu werben. Eine halbnackte Lesbe auf dem Cover suggeriert, dass wir für die sexuellen Fantasien von Männern verfügbar seien. Genau wie die Darstellerinnen schlechter Lesbenpornos, die am Ende doch noch einen Schwanz heranwinken.
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Für das Format „Princess Charming“ wurden offenbar sowohl Butches als auch Femmes mit ganz unterschiedlichen Berufen und Persönlichkeiten gecastet. Insofern mag das Format also dazu beitragen, klischeehafte Vorurteile über das Aussehen und Verhalten von Lesben zu zerstreuen.
Dass Hanna Sökeland Aufmerksamkeit erregt, beweisen ihre 35k Instagram Follower (Stand 08/22). Als Princess Charming hat sie zum Teil auch ein Publikum erreicht, das sich ansonsten wohl nur sporadisch mit LGBTQ Belangen auseinandersetzt.
Auch das muss ich zugeben: Bei der Playboy Leserschaft ist ihr Appell gegen die Fetischisierung lesbischer Paare sehr gut aufgehoben. Wie sonst könnte man die Aufmerksamkeit von Hetero-Männern besser auf sich ziehen als durch eine nackte Brust? Ob ihre Message ankommt, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Wie denkt ihr über Hannas Playboy-Shooting? Würdet ihr ebenfalls für ein Männermagazin blankziehen, wenn ihr die Gelegenheit hättet? Und wieso? Wir sind gespannt auf eure Meinung in den Kommentaren!
]]>Dann kam auch noch Sigmund Freud auf die Idee, uns kollektiven Penisneid anzudichten. Seiner Theorie nach würden wir irgendwann zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr selbst merken, dass uns da unten etwas fehle und wir ein eindeutiges Defizit gegenüber unseren Vätern hätten. Daraufhin entstehe dann in uns der Drang, das Fehlen eines männlichen Geschlechtsteils zu kompensieren, sei es durch einen Kinderwunsch oder das Adaptieren männlicher Verhaltensmuster.
Das Bild der eingeschränkten und frustrierten Frau, die sexuell nichts auf die Reihe bekommt, außer sich passiv von einem Mann penetrieren zu lassen, ist historisch gewachsen und auch heute noch in vielen Köpfen präsent.
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Kein Wunder, dass Penetration unter Lesben und Feministinnen so heftig diskutiert wurde und wird. Wir wollen auf gar keinen Fall dem frauenfeindlichen, phallozentrischen Klischee in die Hände spielen. Wer sich einen Strap-on umbindet oder es seiner Freundin mit einem Dildo besorgt, gibt Freud und den anderen alten weißen Cis-Männern damit irgendwie recht – oder???
Nein, inzwischen ist die Szene deutlich gelassener geworden und richtet sich nicht mehr so sehr danach, was das Patriarchat über uns denkt. Wir müssen niemandem etwas beweisen. Was immer beiden Partnerinnen gefällt, ist absolut okay, erlaubt und gewünscht. Und falls ein Freudiander oder auch der Heinz-Uwe vom Stammtisch in Hinter-Oberwolfenbüttel eine andere Meinung zu Dildos vertreten, können die sie sich sonstwo hinschieben.
Ein Love Toy ist eben kein richtiger Penis und zum Liebemachen haben Frauen auch noch nie einen gebraucht. Punkt.
Wie Penetration funktioniert, muss an dieser Stelle natürlich nicht erklärt werden. Allerdings gibt es ein paar Kniffe, um das Rein-Raus interessanter zu gestalten.
Welche Spielzeuge stehen uns zur Verfügung?
Die Erotik Industrie hat unzählige Produkte erfunden, die alle denselben Zweck erfüllen, dabei aber unterschiedliche Vorzüge besitzen. Dildos und Vibratoren gibt es in allen denkbaren Farben und Formen müssen optisch überhaupt nicht an einen Penis erinnern. Hier ein paar Beispiele, die es uns besonders angetan haben:
Rabbit-Vibratoren besitzen am Schaft einen kleinen Ausläufer, der zusätzlich die Klitoris stimuliert. Tipp: Anstatt den Vibrator nur rein und raus zu schieben, kannst du zwischendurch auch leicht kreisende Bewegungen ausführen. So erreichst und erregst du die Nerven der Scheidenwand.
Gewichtete Vaginalkugeln können nicht nur zum Lustgewinn, sondern auch gut fürs Beckenbodentraining verwendet werden.
Vibro-Eier sind besonders neckische kleine Biester. Der eiförmige Vibrator kommt mit einer Fernbedienung, die eine Reichweite von mehreren Metern besitzt. Du kannst ihn überall tragen, ob im Schlafzimmer, im Club oder, wenn du dich traust, sogar an einem öffentlichen Ort, und deiner Partnerin die Fernbedienung überlassen. Nach dem gleichen Prinzip gibt es auch vibrierende Anal Plugs.
Das am häufigsten verarbeitete Obermaterial in Sexspielzeug ist medizinisches Silikon, doch es gibt auch Toys aus Glas, Metall oder Keramik.
Für geübte Gespielinnen und solche, die es werden wollen, gibt es Doppeldildos. Die können zum Beispiel beim Scissoring zum Einsatz kommen, oder auch in der Reverse-Doggy Position. Dabei gehst du auf alle Viere und wendest deiner Partnerin dein Hinterteil zu. Sie kann sich dabei in die gleiche Position begeben oder auch mit gespreizten Beinen auf dem Rücken liegen, während ihr den Dildo zugleich einführt. Damit das funktioniert, ist es wichtig, beim Stoßen einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und sich auf die gleiche Intensität zu verständigen. Wenn die Position es zulässt, könnt ihr den Dildo am Anfang in der Mitte festhalten.
Der Anblick einer Frau mit Umschnalldildo besitzt einen ganz eignen, erotischen Reiz. Den Strap-on schnallst du dir an einem Geschirr um die Hüfte. Damit kannst du deine Partnerin in allen denkbaren Stellungen des Kamasutra hernehmen, egal ob ihr auf Blümchensex in Missionarsstellung, auf wilde Verrenkungen oder harte Nummern steht. Es gibt Modelle mit eingebauten Vibrations-Motoren oder auch mit zusätzlich nach innen gerichteten Dildos, damit ihr beide gleichzeitig etwas davon habt.
Übrigens lassen auch immer mehr Männer sich von ihren Partnerinnen anal mit Strap-ons verwöhnen. Der Umschnalldildo feiert Einzug in viele Hetero-Schlafzimmer, aber das nur als Fun Fact am Rande.
Beim Liebesspiel mit einem Strap-on empfiehlt es sich, ausreichend Gleitgel benutzen. Bedenke auch, dass du in dem umgeschnallten Penis kein Gefühl besitzt (auch wenn es dir zeitweise vielleicht so vorkommen mag). Um deiner Partnerin nicht versehentlich wehzutun, solltest du also für den Anfang behutsam vorgehen und dich, wenn du die Intensität erhöhst, immer wieder rückversichern, dass es sich für sie gut anfühlt.
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Denk unbedingt daran, deine Spielzeuge nach jedem Gebrauch mit 70%-igem Alkohol zu desinfizieren und anschließend noch mit warmem Wasser abzuwaschen. Benutze während des Liebesspiels ein Kondom und erneuere es während des Aktes immer dann, bevor das Love Toy die Körperöffnung wechselt. ;-) Auf diese Weise beugst du Infektionen vor. Play safe!
Du bist im Bett übrigens in keiner Weise auf Hilfsmittel angewiesen. Um die Spielart des Penetrierens zu meistern, braucht es weder Vibrator noch Dildo oder Gurke oder irgendetwas, das entfernt an ein männliches Geschlechtsteil erinnern könnte. (Ha, nimm das, Freud!)
Deine Hände sind schon alles, was du benötigst, um deine Partnerin zu befriedigen. Als Upgrade zu gutem Oralsex kannst du deine Freundin mit zwei Fingern verwöhnen.
Nur zu, trau dich! Du kannst dabei praktisch nichts falsch machen, solange ihr euch einander offen mitteilt und euch Feedback gebt, wie ihr es gern mögt. Tiefer, schneller oder langsamer stoßen, ein Finger mehr oder weniger? Das ist alles Sache der persönlichen Vorliebe, darum gibt es kein allgemeingültiges Erfolgsrezept.
Wenn du Zeige- und Mittelfinger in die Vagina einführst, kannst du mit dem Daumen zusätzlich die Vagina deiner Partnerin stimulieren. So hast du die andere Hand für ihre Brüste frei und kannst obendrein den Blickkontakt halten, während sie kommt.
Versuch auch mal, die Finger im Inneren der Vagina langsam anzuwinkeln oder zu spreizen und beobachte, wie deine Liebste darauf reagiert.
Gaaaanz wichtig: Vorher gründlich Hände waschen und Fingernägel kurzschneiden!
In Pornos sieht man Darstellerinnen teilweise die ganze Faust in der Vagina ihrer Gespielinnen versenken. Manche Frauen stehen darauf, aber Fisting ist riskant sollte nicht dein angepeiltes Ziel sein.
Falls du es ausprobieren möchtest, hol auf jeden Fall vorher immer das Einverstänsnis deiner Partnerin ein und warte, bis ihre Erregung ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Erst bei maßgeblicher körperlicher Erregung dehnen sich die Muskeln da unten weit genug aus, um alle fünf Finger schmerzfrei in die Vagina einführen zu können.
Benutze dabei viel Gleitgel! Forme deine Hand beim Einführen zu einem Zylinder (Fingerspitzen strecken und zusammenpressen) und balle sie erst dann langsam zur Faust, wenn du drinnen bist.
Die G-Zone, benannt nach dem deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg, befindet sich etwa drei bis fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt aufseiten der Bauchdecke. Die Zone ist in etwa so groß wie eine Geldmünze und fühlt sich leicht rauh und schwammig an.
Gräfenberg untersuchte, wieso viele seiner Patientinnen Probleme hatten, durch vaginale Stimulation zum Orgasmus zu kommen. Dabei stellte er die Theorie auf, dass der G-Punkt eine der am meisten ausgeprägten erogenen Zonen sei und zu intesiven, langanhaltenden Orgasmen verhelfen könne. Tatsächlich gibt es kleine Vibratoren, die nur auf die Stimulation der G-Zone ausgelegt sind.
Allerdings reagieren Frauen sehr unterschiedlich auf die Berührung der G-Zone. Manche kommen dadurch tatsächlich schneller zum Orgasmus, für andere fühlt es sich einfach nur an, als müssten sie dringend pinkeln. Schließlich liegt der G-Punkt direkt unter der Harnblase.
Vaginale Orgasmen sollen maßgeblich mit der Stimulation der AFE-Zone (engl. Anterior Fornix Erogenous Zone / dt. Vordere-Gewölbebogen-Erogene-Zone) zusammenhängen. Das legt zumindest die Fallstudie ihres Entdeckers Chua Chee Ann nahe. Der Gynäkologe soll die AFE-Zone, oder auch kurz A-Zone, zufällig während der Untersuchung einer Patientin entdeckt haben.
Die A-Zone liegt, je nach Körpergröße und individueller Anatomie, etwa 9 – 12cm innerhalb der Vagina aufseiten der Bauchdecke, kurz vor dem Muttermund (auf der letzten Abbildung grün markiert).
Besonders Frauen, die Schwierigkeiten haben, beim Sex feucht zu werden und Lust durch Penetration zu empfinden, sollen dank der A-Zone überraschend lustvolle Ergebnisse erzielen. So berichtet Chua Chee Ann in seiner Studie, an der 270 Probandinnen teilnahmen, dass ein Drittel davon bereits nach wenigen Minuten einen intensiven Orgasmus erlebte. Manche Teilnehmerinnen, denen es vorher schwerfiel, Erregung zu spüren, gelangten durch die gezielte Stimulation der A-Zone sogar zu Multiplen Orgasmen. Alle Frauen wurden dabei schnell sehr feucht und erreichten ein hohes Erregungslevel.
Um die A-Zone ausfindig zu machen, kannst du dich mit den Fingern an der vorderen (der Bauchdecke näher liegenden) Scheidenwand deiner Geliebten vorantasten. Am G-Punkt vorbei und in Richtung Muttermund. Kombiniere nun sanften Druck mit einer behutsamen Komm-her-Bewegung, bei der du deine Finger abwechselnd anwinkelst und streckst. Selbst wenn du die A-Zone nicht gleich findest, wird deine Partnerin dieser Technik definitiv etwas abgewinnen können.
Du kannst die AFE-Zone auch durch Penetration mit einem Sextoy oder einem Strap-on erreichen, allerdings ist es deutlich kniffliger, mit Hilfsmitteln den richtigen Spot zu erfühlen. Beim Spiel mit dem Umschnalldildo erreichst du den A-Punkt am besten in a tergo („von hinten“) Positionen, also zum Beispiel Doggy Style oder in der Löffelchenstellung.
Sowohl beim G-Punkt als auch bei der AFE-Zone handelt es sich nicht um klar abgegrenzte Punkte, sondern eher um Bereiche, die bei jeder Frau unterschiedlich ausgeprägt sein können. Für manche mag die Stimulation zu langanhaltenden Super-Orgasmen führen, während andere dabei nur unangenehmen Druck verspüren.
Vielleicht merkt ihr beim Spielen mit Doppel- oder Umschnalldildos, dass ihr überhaupt nicht darauf steht und euch stattdessen lieber auf eur Fingerspitzengefühl verlassen möchtet. Auch das ist fein!
Wir empfehlen dir, alle möglichen Erwartungen loszulassen, während du den Körper deiner Partnerin mit offenen Sinnen erkundest. Betrachte Penetration beim Sex als Experiment, bei dem es mehr als nur einen möglichen Ausgang gibt. Was auch immer ihr beim Probieren entdeckt, Spaß ist garantiert. ;-)
]]>In diesem zweiten Teil des Lesben-Sex Reports widmen wir uns der Tribadie. Dabei handelt es sich um einen Oberbegriff für Sexstellungen, die alle eines gemeinsam haben: Sie erzeugen Lust durch Reibung.
Viele sagen, Tribadie sei eine Spielart, die nur in Pornos vorkomme und von Lesben nicht wirklich häufig praktiziert werde. Stimmt nicht. Ich kenne Frauen, die Tribadie viel mehr abgewinnen können als Oralsex.
Wenn man einmal darüber nachdenkt, erscheint das eigentlich logisch. Wir konditionieren unseren Körper größtenteils schon in der Pubertät darauf, was wir später erregend finden. Viele junge Mädchen entdecken ihre Sexualität, indem sie sich an etwas reiben, zum Beispiel ein Kissen zwischen die Beine klemmen, die Hüften bewegen und so ihre Klitoris stimulieren. Für viele zahlt diese Technik sich auch in späteren Jahren noch aus.
Der Begriff Tribadie, oder auch Tribadismus, entstand bereits im Antiken Griechenland, rief damals aber völlig andere Assoziationen hervor.
Als Tribade bezeichente man damals abwertend eine Frau mit maskulinen Eigenschaften, von der man annahm, ihre Klitoris sei auf die Größe eines Penis angewachsen und erlaube es ihr, andere Frauen (und wahlweise auch Männer) damit zu penetrieren.
Wie ist diese Vorstellung von einer Frau mit erigierter Hyper-Klitoris bloß entstanden?! Ich stelle es mir in etwa so vor:
Es ist ein warmer Sommerabend in Griechenland v. Chr. Ein Mann, vielleicht ein Staatsbeamter, kommt nach einem langen Tag des Debattierens nach Hause. Während er durch die Säulenhalle seiner Villa schreitet, freut er sich darauf, sich von seiner zwanzig Jahre jüngeren, wunderschönen Frau im Ehebett beglücken zu lassen. Doch als er das gemeinsame Schlafzimmer betritt, liegt seine Frau gerade stöhnend unter einer anderen Frau und reibt ihre Vulva am Oberschenkel ihrer Geliebten.
Die einzige Sextechnik, die der Staatsbeamte auf dem Schirm hat, ist Penetration. Das gute alte Rein-Raus hat sich schließlich auch unter Männern schon immer bewährt. Allerdings braucht es dazu ja einen Penis. Dass Frauen miteinander Sex haben können, erscheint ihm vollkommen abwegig – es sei denn…
So oder so ähnlich könnte es gewesen sein. Wäre ja nicht das erste Mal, dass die Alten Griechen dem weiblichen Körper sowas wie perverse Superkräfte andichten. ;-)
Später, in unserer zunehmend von christlichen Moralvorstellungen geprägten Gesellschaft, diente Tribadie als Sammelbegriff für heidnische, unchristliche Sexualpraktiken zwischen Frauen. Lesben nannte man abschätzig Tribaden.
Tribadie ist abgeleitet vom griechischen Wort tribein, was reiben bedeutet.
Dazu gehört beispielsweise das populäre scissoring. Diese Sexstellung hat ihren Namen daher, weil sie an die ineinander verkeilten Schenkel zweier Scheren erinnert. Dabei reibst du deine Klitoris an der deiner Partnerin, sodass ihr gemeinsam zum Höhepunkt gelangen könnt. Nach einem ausgiebigen Vorspiel, wenn ihr beide feucht seid und sich genügend „Gleitmittel“ zwischen euch befindet, kann die Scheren-Position ihr volles Potenzial entfalten.
scissoring ist übrigens eine gute Position, um einen Doppeldildo oder einen Vibrator zwischen euch zu positionieren.
Achtung, eine stoppelige Vagina wird beim scissoring schnell zur juckenden Angelegenheit. Du solltest dich entweder vorher glatt – oder überhaupt nicht rasieren.
Der größte Nachteil: scissoring ist anstrengend!
Außerdem ist es ziemlich schwer, die Bewegungen so zu synchronisieren, dass beide Klits etwas davon haben. Ob scissoring dich zum Orgasmus bringt, hängt auch von der Anatomie deiner Vagina ab. Also stress dich nicht. Falls scissoring sich für dich und deine Parterin nicht gut anfühlt, wendet euch einer anderen Spielart zu.
Weniger schweißtreibend ist die Reiterinnen-Stellung: Deine Partnerin liegt auf dem Rücken, ein Bein leicht angewinkelt. Du setzt dich auf ihren Oberschenkel und reibst dich an ihr. Riesiger Vorteil: Deine Geliebte hat beide Hände frei und kann sich deinen Brüsten widmen. Tauscht dabei regelmäßig die Rollen.
Du kannst dich auch wahlweise am Knie, an der Hüfte oder der offenen Hand deiner Angebeteten reiben. Probiert einfach so viel wie möglich aus und wechselt euch ab, um herauszufinden, welche Position euch am angenehmsten ist.
Tipp: Wenn du eine Menstruationstasse nutzt, kannst du auch problemlos Sex während deiner Periode haben.
Vorsicht! Da es bei der Tribadie zum Austausch von Körperflüssigkeiten kommen kann, besteht hier die Gefahr, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Always love safe.
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]]>Willkommen zur ersten Lektion unseres Lesben-Sex Reports. Darin wenden wir uns dem Thema Cunnilingus zu. Der Begriff “Cunnilingus” kommt aus dem Lateinischen: „Cunnus“ bedeutet soviel wie „weibliche Scham“, „lingua“ bezeichnet die Zunge. Es geht also darum, die Zunge nach allen Regeln der Kunst zwischen den Beinen einer Frau einzusetzen, um sie zum Orgasmus zu bringen. Wie man sie vor Lust zum Schreien bringt, verraten wir dir jetzt.
Wusstest du, dass 30% der Frauen den Unterschied zwischen Vulva und Vagina nicht kennen? Viele sind sich nicht einmal sicher, wo genau sich ihre eigene Harnröhrenöffnung befindet. Es ist verblüffend, wie sehr wir uns mitunter für das eigene Geschlecht schämen.
Dania Schiftan, Psychotherapeutin und Autorin des Ratgebers Coming Soon – Orgasmus ist Übungssache, meint, dass Mädchen ihr Geschlecht meist später entdecken und weniger intensiv erkunden als Jungen. Das liege unter Anderem daran, dass jeder Junge seinen Penis deutlich sichtbar vor Augen habe und ihn mehrmals täglich unvermeidlich berühren müsse, zum Beispiel beim Pinkeln oder beim Überstreifen der Hose. Die Vagina hingegen sei versteckt, darum entziehe sie sich der Aufmerksamkeit.
Hinzu komme, dass Selbstbefriedigung bei Mädchen stärker stigmatisiert werde als bei Jungen, von denen man im pubertären Alter gerade zu erwarte, dass sie masturbierten.
Bevor du also dort unten auf Schatzsuche gehst, solltest du zuerst die Karte studieren. Wenn du möchtest, kannst du dich auch über einen Spiegel hocken und dich selbst erkunden.
Übrigens – der Teil des Geschlechts, der von außen sichtbar ist, heißt Vulva. Die Vagina ist das, was innen liegt: ein Muskelschlauch, der auch Scheide genannt wird und sich bei der Geburt eines Kindes extrem weit dehnen kann.
Wenn du dich selbst anschaust oder das erste Mal zwischen den Beinen deiner Freundin liegst, ist es wichtig dass du dabei keine Erwartungen an das äußere Erscheinungsbild der Vulva knüpfst.
Die Klitoris kann sich zwischen Hautfalten verstecken oder deutlich hervortreten. Die inneren Schamlippen können zwischen den äußeren hervorragen, ebenso gut aber auch vollständig von ihnen bedeckt sein. Jede Frau sieht anders aus, es gibt keine Norm und kein Schönheitsideal.
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Auch wenn du beim Cunnilingus die gesamte Vulva einbeziehst, ist die Klitoris das Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Schlüssel zu einem guten Cunnilinguns liegt darin, den Kitzler richtig darauf vorzubereiten.
Die Klitoris ist hochempfindlich. Allein der sichtbare Teil, die Eichel, besitzt rund 8000 Sinneszellen. Außerdem befinden unter der Haut noch die Klitoriswurzel und die Klitorisschenkel, die hufeisenförmig zu beiden Seiten um die Vulva liegen. Falls deine Partnerin nicht körperlich erregt ist, kann es passieren, dass sie die Berührung als unangenehm oder sogar schmerzhaft wahrnimmt.
Darum solltest du dir Zeit für ein sanftes Vorspiel nehmen. Du kannst sie am ganzen Körper küssen und ihre Nippel mit deinen Händen oder deinem Mund verwöhnen. Du kannst deine Zungenspitze um die Öffnung ihrer Vagina kreisen lassen, an der Innenseite ihrer Oberschenkel knabbern oder vorsichtig über die Klitoris streichen. Beobachte genau ihre Reaktion. Erst wenn sie ganz feucht ist und ihre Vulva sich durch die gesteigerte Durchblutung etwas dunkler färbt und anschwillt, solltest du mit dem Cunnilingus richtig loslegen.
Regel Nummer 1 ist: Hör auf deine Partnerin. Sag ihr ganz offen, dass du sie lecken willst und frag sie, ob sie bereit dafür ist. Das ist nicht nur verdammt heiß, es festigt auch das Vertrauen zwischen euch.
Bequem und einfach ist es, wenn deine Freundin auf dem Rücken und du zwischen ihren Schenkeln liegst, während du sie leckst. Dabei hast du freien Zugang zu ihren Brüsten.
Super heiß ist die Position 69, bei der ihr ihr euch zeitgleich gegenseitig oral verwöhnen könnt.
Eine andere Spielart ist „Face Sitting“. Dabei hockt sie, wie der Name bereits andeutet, über deinem Gesicht.
Deine Liebste kann dabei aber auch stehen, an einer Wand lehnen, mit gespreizten Beinen auf einem Stuhl sitzen oder ans Bett gefesselt sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was beiden gefällt!
Feste Regeln gibt es für die Praktizierung von Cunnilingus eigentlich nicht. Du kannst dich daran orientieren, was bei dir gut funktioniert, wenn jemand dich leckt oder du dich selbst befriedigst.
Denk aber daran, dass jede Frau ihre eigenen Vorlieben hat und auf deine Technik, je nach Stimmung und Position, anders reagieren wird. Bleib mit deiner Aufmerksamkeit darum immer bei deiner Geliebten: Mag sie es, wenn du ihre Klitoris mit der Zunge stimulierst? Steht sie drauf, wenn du daran saugst, vielleicht sogar ein wenig daran knabberst? Treibt es sie in Ekstase, wenn du ihren Scheideneingang leckst oder mit der Zunge in sie eindringst?
Ein guter Cunnilingus lebt von Abwechslung. Probier verschiedene Zungenspiele aus, denn kontinuierliches Rauf-Runter oder ständiges Kreisen wird nach einiger Zeit langweilig.
Wenn deine Partnerin eine fortgeschrittene Erregungsstufe erreicht hat, kannst du die Schamlippen leicht nach oben hin auseinanderziehen, um die Klitoriseichel freizulegen. Stimuliere sie, indem du deine Zunge in ganzer Breite langsam darüber gleiten lässt. Oder lasse deine Zungenspitze in kurzen Bahnen darauf tanzen.
Du kannst die Klitoris auch leicht einsaugen. Steigere allmählich die Intensität und beobachte, wie deine Partnerin darauf reagiert.
Wenn du eine Hand frei hast, verwöhne damit ihre Brüste. Mulitasking braucht zwar etwas Übung, zahlt sich aber auf jeden Fall aus!
Wichtig: Seid nicht schüchtern, redet miteinander! Bitte deine Angebetete, sich dir mitzuteilen. Schneller, langsamer, weiter oben, mach weiter… Am Anfang kostet das etwas Überwindung, doch ihr werdet beide unglaublich davon profitieren.
Nicht empfehlenswert ist die „Schlabbertechnik“ (Kopf zwischen die Beine, Zunge raus, Kopf wild hin und her bewegen). Das sieht man zwar häufig in Pornos, aber glaub mir, das Stöhnen der Darstellerinnen ist nicht echt.
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Ja, die Klitoris ist das Lustzentrum schlechthin. Achte aber darauf, dass du sie nicht überreizt. Das ist für deine Partnerin unangenehm, kann sie vorrübergend taub werden lassen und eurem Liebesspiel ein abruptes Ende setzen. Übe, ganz besonders am Anfang, nicht zu viel Druck auf den Kitzler aus.
Leg möglichst keine Pausen ein, die länger dauern als wenige Sekunden! Wenn du das Erregungslevel nicht konstant hältst und steigerst, fällt es schnell wieder ab und deiner Partnerin vergeht vielleicht die Lust. Du möchtest den Orgasmus hinauszögern? Das kannst du erreichen, indem du die Intensität verringerst oder den Fokus mehr auf die kleinen Schamlippen oder die Vagina legst. Nur weil du dem Kitzler eine Pause gönnst, heißt das nicht, dass du aufhören sollst.
Die Todsünde beim Cunnilingus ist, abzubrechen, während der Orgasmus über deine Partnerin hereinbricht. Während sie kommt, mach unbedingt weiter mit… was immer sie gerade über die Schwelle gebracht hat. Sie wird dir zu verstehen geben, wann es Zeit ist, aufzuhören.
Falls du deinen ersten Cunnilingus noch vor dir hast, fragst du dich vielleicht, welches Geschmackserlebnis auf dich zukommen wird.
Das Scheidensekret wird von der sogenannten Bartholin-Drüse produziert. Der Geschmack ist immer individuell und variiert mit dem Zyklus. Er kann salzig, nussig, leicht metallisch oder auch süßlich sein. Bei manchen Frauen ist er nahezu neutral.
Die Scheide hat von Natur aus einen leicht sauren pH Wert. Das ist gut, denn so werden Keime schnell abgetötet und die Vulva bleibt hygienisch.
Ein fischiger, fauliger Geruch oder Geschmack ist nicht alltäglich und eher ein Hinweis darauf, dass das Milieu der Scheide außer Balance ist. Das könnte zum Beispiel auf eine baktierelle Infektion hindeuten.
Theoretisch besteht das Risiko einer HIV-Infektion auch beim Oralsex zwischen Frauen. Und zwar dann, wenn Menstruationsblut mit HIV in den Mund gelangt oder geschluckt wird.
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Sollten neben HIV weitere sexuell übertragbare Krankheiten involviert sein, besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Obwohl nur wenige Fälle einer Übertragung des HI-Virus beim Cunnilingus zwischen Frauen bekannt sind, ist also Vorsicht geboten.
Wer auf der sicheren Seite stehen möchte, kann sich Lecktücher, so genannte „Dental Dams“ – bsp. erhältlich in Drogeriemärkten – kaufen. Dabei handelt es sich um ein Latextüchlein, das auf die Scham gelegt wird. Für weitere Informationen empfehlen wir die Seite der Aids-Hilfe Schweiz (www.aids.ch). Live safe, love safe, girls!
]]>Chantal: Hey Luisa, wieso schreibst Du nicht mal ein Buch?
Luisa: Ähm… klar!
Chantal: Die Protagonistin soll jung und tough sein. Wäre auch cool, wenn sie Gedichte schreibt.
Und so wurde unsere Heldin Toni geboren. Lies weiter, um einen Einblick in ihre Geschichte zu erhalten!
Tonis Leben ist ein perfektes Chaos. Ihr Studium hat sie geschmissen, den Glauben an die Liebe verloren und der Familienfrieden stützt sich auf ein wankendes Lügenkonstrukt. Denn Toni hütet ein Geheimnis!
Um über die Runden zu kommen, verbringt sie die Nächte mit Frauen, die für ihre Dienste zu zahlen bereit sind. Schöne, schrullige, berühmte, gewöhnliche, junge und reife Frauen.
Que(e)r durch die Betten, die Freiheit auf der Zunge, erkundet Toni das verletzliche Paradies der Weiblichkeit. Die Lust, aber auch die Furcht, hält Toni in Gedichten fest. Berührende Verse, die sie allein ihrem Notizbuch anvertraut.
Nur ihre beiden besten Freundinnen sind eingeweiht – aber die stecken mit den Köpfen gerade in Wolke sieben fest und frisch Verliebte sind, wie jeder weiß, unerträglich.
So könnte Tonis Leben weiterplätschern, Vers für Vers. Aber Gott wäre kein Zyniker, wenn er nicht einige verflixte Wendungen parat hätte. Denn manche Verliebte sind nicht, was sie zu sein behaupten.
Und manchmal überfällt die große Chance einen nackt im Bett…
Die Frau die fliegt gibt es bereits als ebook, in den nächsten Tagen wird der Roman auch noch als Taschenbuch erscheinen.
Wir wünschen Dir viel Spaß mit der kostenlosen Leseprobe!
Schlafe, schlafe Göttin süß,
derweil ich wache bei der Tür,
trunken noch vom Elixier,
das sie mich kosten ließ.
Verliebt in kühle, rote Bänder
tanzt sie ob der Sippe Brauch
über Seen, Felsen, Länder.
Tanzen, Göttin, will ich auch.
Ruht sie nun…
Toni unterbricht sich darin, das Ende ihres Bleistiftes zu zerkauen, und schlägt ihr Notizbuch zu, als die Kellnerin ihr neugierig über die Schulter späht.
„Jedes Mal, wenn du hier bist, sehe ich dich über dieses Buch gebeugt. Bist du Schriftstellerin?“
Um diese Frage zu beantworten, müsste Toni weit ausholen: Zuerst müsste sie die Notwendigkeit von Berufsbezeichnungen philosophisch infrage stellen, dann ihre komplizierte Lebenssituation erläutern und in den Raum werfen, ob jemand, der gelegentlich Gedichte in ein Notizbuch kritzelt, sich schon als Schriftstellerin bezeichnen dürfe. „So etwas in der Art“, sagt sie.
Das „Wow!“ der Kellnerin fühlt sich unverdient an und Toni ist froh, als sie sie wieder von hinten sieht. Einerseits weil bei diesem Anblick jedes Mal ein Cappuccino vor ihr auf dem Tisch steht – und auch, weil ihr Hintern dafür modelliert ist, die Fantasie anzuregen.
„Hey!“ Gefolgt von der Flut ihrer wirbelnden braunen Locken, gleitet Mascha aus ihrer Jacke und neben Toni. „Was für ein Tag. Ich wäre viel früher da gewesen, hätte Mister Nadelsteifen nicht seine Redezeit überzogen. Wie bei jeder verfluchten Konferenz. Weißt du, ich hasse diesen Job. Gleich morgen…“
„…geh ich zu Mister Nadelstreifen und knall ihm meine Kündigung auf den Tisch“, vollendet Toni den Satz ihrer Freundin.
„Diesmal meine ich es ernst. Eine heiße Schokolade bitte!“, ruft Mascha, während die Kellnerin schon mit der dampfenden Tasse kommt.
Grinsend schiebt Toni Notizbuch und Stift in die Umhängetasche, die an ihrer Stuhllehne baumelt, und macht gedanklich ein Häkchen hinter Gesprächsthema Nummer eins. Mascha ist die Konstante in Tonis Leben. Immer liebenswert, immer unzufrieden und so hetero, dass es beinahe wehtut. Die Frau, die in ihrem Lieblingscafé immer das Gleiche bestellt. Die Freundin, von der sie hundertprozentig weiß, dass sie sich nie ineinander verlieben werden, und vor der ihr darum gar nichts peinlich sein muss. Geduldig lässt sie Mascha über ihren Chef herziehen, obwohl sie beide wissen, wie gerne sie ihm in Wahrheit den Nadelstreifenanzug vom Leib gerissen hätte.
„Lochen Sie bitte diese Dokumente“, äfft Mascha ihn nach. „Hallo? Mache ich meinen Master, um dann der Praktikantin die Arbeit wegzunehmen? Am liebsten hätte ich ihm den Stapel…“, und gestenreich deutet sie an, wie sie ihm die Akten samt Locher in den Rachen stopft.
„Was hast du ihm geantwortet?“
„Ja, Chef.“
„Nein!“ Jammervoll wringt Toni die Hände gen Himmel. „Beim nächsten Mal sagst du: Wie wäre es, wenn Sie stattdessen mich lochen?“ Ihre wohlwollenden Spötteleien sind wie Salbeibonbons bei einer Erkältung: keine Hilfe, tun aber gut. Zwar errötet Mascha bis an den Haaransatz, doch sie kichert, löffelt die Sahne von ihrer Trinkschokolade und schon läuft die Welt wieder in den Fugen.
„Was ist mit dir? Triffst du dich noch mit dieser Journalistin?“
„Gelegentlich. Sie ruft nicht mehr so oft an wie früher.“
Prüfend legt Mascha den Kopf schief. „Du hast wieder eine Neue kennengelernt. Stimmt‘s?“
„Sie ist Schauspielerin am Theater. Ich gehe heute Abend das erste Mal zu ihr.“
„Wie alt ist sie?“
„Fünfunddreißig.“ Weil Mascha sich an ihrer Schokolade verschluckt, fügt Toni hinzu: „Mister Nadelstreifen ist auch älter als du.“
„Das ist was Anderes“, hustet Mascha. „Bei einem reichen Unternehmer fallen zehn Jahre nicht so sehr ins Gewicht. Aber eine Schauspielerin…“
„Mir wär’s auch schnurz, wenn sie sechzig wäre und Operettensopran. Celine ist eine interessante Frau.“
Sofort drängt sich lebhaft und farbig die Erinnerung an ihre erste Begegnung auf Tonis innere Kinoleinwand: In ihrem Abendkleid aus Satin stand Celine im Foyer des Theaters. Aschblonde Wellen, Stilettos und eine Hüfte, die Toni am liebsten mit beiden Händen gepackt und auf ihren Schoß gedrückt hätte. Celine war gerade in ein Gespräch vertieft. Sie hat ein Lächeln, das auf der Haut prickelt wie Perlen an einem beschlagenen Sektglas. Bis zu diesem Moment hatte Toni es bereut, nicht in der Pause der Hamlet Premiere verduftet zu sein. Die Regisseurin hatte einen Bottich mit Wasser auf die Mitte der Bühne setzen lassen, um Ophelia splitternackt beim Ertrinken zeigen zu können. Dabei hatte Shakespeare die Nachricht von ihrem Tod absichtlich in einen Dialog gepackt, um der armen Ophelia nicht auch noch das letzte Krümel Würde zu entreißen. Und wer war auf die Idee gekommen, sie vorher mit Kunstblut einzureiben?
Gerade als Celine sich von ihrem Gesprächspartner verabschiedete, ging Toni an ihr vorüber und ließ wie zufällig ihre Handtasche fallen, das Übliche eben. Wie ungeschickt von mir, vielen Dank für Ihre Hilfe, Hände berühren sich zum ersten Mal, wieso duzen wir uns nicht, mein Name ist Toni, ihr Name ist Celine. Etwas leuchtete auf in ihren Augen, als Toni vor ihr stand. Vielleicht war es das Spiegelbild des Lichtblitzes, der das Raum-Zeit-Gefüge um sie herum zerriss.
„Hat dir die Inszenierung gefallen?“
„Ja“, sagte Toni schnell, zögerte. „Wem mache ich etwas vor? Die eingebaute Szene, in der Ophelia ertrinkt, finde ich grotesk.“
Celines Schultern bebten vor Lachen. „Alle haben ihr gesagt, dass es Mist ist, aber die Regisseurin wollte es unbedingt machen.“ Das Eis war gebrochen, der Rest Geschichte. Es fiel Toni noch nie so leicht, Worte zu finden.
„Ich werde gleich mit meinen Kollegen zusammen auf die Premiere anstoßen“, sagte Celine. „Möchtest du mich begleiten?“
Toni tat so, als prüfe sie kritisch die Uhrzeit auf ihrem Smartphone, während sie mit der Frontkamera ihr Makeup kontrollierte. „Wieso nicht?“ Und irgendwann gegen ein Uhr morgens in einer Bar im Theaterviertel war der Augenblick gekommen, in dem Toni sagen musste, dass sie manchmal für Geld mit Frauen schläft. Celine reagierte nicht abgestoßen, sondern fasziniert. Gegen drei Uhr bot sie Toni an, ihre Telefonnummern auszutauschen.
Celine versteht die Bedeutung der Sprache hinter den Worten, da ist sich Toni sicher. Wie gern würde sie ihr die Verse zeigen, die sie in ihrem Notizbuch gesammelt hat – auch auf die Gefahr hin, dass ihre Kritik Toni in eine endgültige Schaffenskrise stürzen wird. Celine gibt sich nicht mit weniger zufrieden, als sie für das Beste hält. Keine Kompromisse, keine Notlügen oder falsches Lob, um einer angespannten Künstlerseele einen Gefallen zu erweisen. Alles an ihr ist pur. Ihre Erscheinung, ihr Leuchten, ihre Größe beförderten Toni umgehend und willig zu ihren Füßen, vom ersten Augenblick an.
Tonis schlanke Finger dirigieren den Löffel durch den Cappuccino. Versunken lauscht sie dem Klirren, als das Metall den Bauch der Porzellantasse streift.
„Hast du dich verliebt?“, fragt Mascha.
„Ich liebe jede dieser Frauen, solange sie bei mir sind. Das weißt du.“
„Aber diesmal ist es anders.“ Halb fragend, halb wissend, lächelt Mascha. „Hast du schon etwas über sie in dein Notizbuch geschrieben?“
Erwischt. Tonis Ohren färben sich rosa. „Das hat nichts zu bedeuten. Sie ist inspirierend und sieht zum Niederknien gut aus – aber das könnte ich auch von tausend anderen Frauen sagen.“ Sie unterdrückt ein Seufzen. „Ich kenne mich. Ein paar Wochen lang finde ich sie interessant. Vielleicht fühlt es sich sogar an wie Liebe, wenn wir zusammen sind. Aber es wird vorübergehen und ich werde ihr nicht nachtrauern.“
„Na, wenn du dir so sicher bist. Du weißt, ich könnte nie mit jemandem Sex haben, den ich nicht liebe. Erst recht nicht gegen Geld.“
„Lalalala!“, macht Toni, um den letzten Teil des Satzes zu übertönen. „Lauter, ich glaube in Hamburg hat man dich noch nicht gehört.“
Entschuldigend berührt Mascha ihren Arm. „Ich frage mich nur, wie du überhaupt erkennen willst, dass es Liebe ist, wenn jedes Mal dieses… Thema im Raum steht. Vielleicht triffst du eines Tages jemanden, bei dem es keine Rolle mehr spielt. Jemand, den du unbedingt in deinem Leben haben willst, für den Rest der Zeit, ganz egal was es kostet.“
Mascha liest eindeutig zu viele Chick Lit Romane, findet Toni. Solche, in denen am Ende Schwüre für die Ewigkeit getauscht werden oder der männliche Protagonist seiner Angebeteten zumindest einen Heiratsantrag mit roten Rosen macht. Für Toni sähe so ein Happy End ganz anders aus. Statt der Verlobungsringe gäbe es vielleicht Handschellen und statt brav miteinander anzustoßen, würde sie ihrer Liebsten den Champagner aus dem Bauchnabel lecken. Sie wird sich keinen Keuschheitsgürtel umbinden und sich für den einen Menschen aufsparen, nicht mal wenn die Hölle gefriert.
„Ja“, sagt sie, um Mascha einen Gefallen zu tun. „Vielleicht hast du recht.“
Der Himmel zwinkert ihr zu. Ein einzelner Stern schwebt über dem abendroten Horizont. Aus dem Hinterhof steigt der Geruch warmen Asphalts und abendlicher Melancholie zu ihnen auf. Toni muss sich am Geländer des Balkons festhalten, um nicht vor Glück davonzufliegen.
Eine Tasse Tee in der Hand, schmiegt Celine ihr Becken an Tonis Hintern. „Ich habe die Vorhänge zugezogen. Dieser Spanner drüben aus der elf kriegt von mir keine gratis Vorführung.“
Wie auf Kommando bewegt sich die Gardine an einem Fenster des gegenüberliegenden Blocks.
„Dann hast du vor, verbotene Dinge zu tun, die keiner sehen darf?“, neckt Toni und Celines spitzbübische Kichern an ihrer Schulter zaubert ihr eine Gänsehaut.
Dieser Moment wird nie zur Gewohnheit. Diese honigsüße Gewissheit, dass du kurz davorstehst, mit jemandem zu schlafen. Manchmal geschieht es plötzlich, ein Blitzlicht mit Signalton. Meistens stellt die Erkenntnis sich allmählich ein, wird klarer mit jeder Geste und jedem vertrauten Wort.
Celine besteht auf erstere Variante – sie will oder sie will nicht. Dazwischen gibt es nichts, kein Raum für Nährboden, auf dem Begehren wächst. Boom. Blitzlicht.
Aber Toni gewöhnt sich nur langsam an den Gedanken, der dem Gefühl folgt.
Diese Frau gestattet ihr, sie zu berühren. Jedes Mal, wenn das geschieht, kommt es ihr wie ein Wunder vor. Bis die Hände, die sich in Laken krallen, der Verlauf des Schlüsselbeins, die Art ihrer Schreie und der Geschmack ihres Geschlechts Toni vertraut werden und der Zauber nachlässt.
Aber noch ist es nicht so weit. Celine ist eine Schatzinsel, die unerforscht vor ihr liegt.
„Komm rein. Komm zu mir.“ Ihre Brüste sind weich, ihre Stimme ganz nah und kehlig. Celines Finger fahren Tonis Nacken empor, verfangen sich in ihrem schwarzen Haar, ziehen sie ins Schlafzimmer.
Alles ist möglich, nichts verboten. Wenn Toni an die vielen ersten Male zurückdenkt, die vielen Momente der Anziehung, die sich aufbaut, flirrt, explodiert und in goldenen Funken auf sie niederregnet, ist es jedes Mal anders gewesen. Immer neu, immer aufregend.
Celines Körper unterscheidet sich nicht von denen der Frauen, mit denen Toni vor ihr zusammen war. Brüste und Beine sind immer an erwarteter Stelle, das Ziel immer dasselbe. Wie sie seufzen, sich aufbäumen, sich entladen und der Funkenregen Tonis Haut versengt. Und dennoch gibt es tausend Unterschiede.
Die Art, wie Celine ihr Haar löst und es über ihre Schultern fällt. Ihr hohes Seufzen. Die Art, wie sie Toni unter halb geschlossenen Lidern beobachtet. Das Vergnügen, das es ihr bereitet, Toni dazu zu reizen, sich gehen zu lassen, mehr und mehr.
„Es reicht mir nicht, dich auszuziehen“, sagt sie. „Ich will, dass alles, was dich ausmacht, ganz nackt und bloß vor mir liegt.“ Ist es das, was man Bettphilosophie nennt? Ein Gedanke, der wie eine Luftblase aus dem Meer aufsteigt, aus ungewisser Quelle, doch mit unabwendbarem Ziel.
…ruht sie nun in weichen Laken,
wo kein Windhauch ihrer zürnt
darf die Dienerin es wagen,
zu küssen ihre heiße Stirn.
Ein erfüllter Wunsch gebärt
süchtig wachsendes Verlangen.
Erbarme dich und nimm gefangen
den Wunsch, der meine Seele nährt.
„Ist das neu? Wann hast du das geschrieben?“ Sachte reibt Celine ihre Wange an Tonis Schulter, während sie die gekritzelten Zeilen zu entwirren versucht.
„Den ersten Teil heute Vormittag, die letzte Strophe gerade eben.“
„Lies mir vor.“ Sie zieht die Bettdecke enger um ihren nackten Körper. Ein Schmetterling, der zuhört, wie die Raupe vom Fliegen schwärmt. „Das ist zauberhaft, Toni. Jetzt bin ich eifersüchtig auf diejenige, die dich dazu inspiriert hat.“
„Das warst du.“
„Wirklich?“ Ihr Kuss ist wie ein Überfall. Ein überschwänglicher, egoistischer Kuss, der etwas in Toni anrührt. Das drängende Verlangen, dieser Frau mehr zu geben, als sie aushalten kann. Sie zu überfluten mit Versen, Küssen und brennender, fleischlicher Lust.
…
Fortsetzung folgt! Hier kannst Du Dir das ebook holen.
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