Alleine reisen trotz Beziehung. Chance oder Risiko?
Als ich Christa im Mai 2015 kennenlernte, wusste ich bereits, dass ich zwischen Mai und Oktober des nächsten Jahres für drei Monate in Asien unterwegs sein würde. Diese Auszeit war ein Lebenstraum, den ich mir nach erfolgreichem Bestehen einer dreijährigen freizeitraubenden Weiterbildung erfüllen wollte. Dass ich diese Reise alleine antreten wollte, war Teil des Plans. Dass mich Christa begleitet, war nie ein Thema für uns. Das schockierte ganz viele in unserem Umfeld. Insbesondere auch, weil Christa meine Reiselust teilt und wir bereits tolle gemeinsame Ferien verbracht hatten. Es wurden uns immer wieder dieselben Fragen gestellt. Und es war offensichtlich, dass viele daran zweifelten, dass eine junge Beziehung eine solche „Probe“ bestehen könnte.
Aber wie war es denn nun, in einer Beziehung alleine auf Reisen zu sein? Und das erst noch in muslimischen Ländern, wo die Toleranz Homosexuellen gegenüber gering ist? Im ersten Teil beantworten Christa und ich Fragen, die uns vor und während meiner Reise immer wieder gestellt wurden. Im zweiten Teil erzähle ich, wie ich meine Reise in Bezug auf unsere Beziehung erlebte. Am Schluss ziehe ich ein Fazit.
Barbara, warum willst du denn ALLEINE reisen gehen?
Erstens: Für mich ist es ganz normal, alleine unterwegs zu sein, seit ich mir mit sechzehn ein Motorrad gekauft habe. Ich gab mein Geld für Reisen und neue Reifen aus, meine Freunde/PartnerInnen für Ausgang und Mode. Reisen und Unterwegssein ist meine Passion und ich brauchte noch nie eine Begleitung, um sie auszuleben. Zweitens: Auf Grund meiner beruflichen Situation musste ich die Reise bereits über ein Jahr im Voraus planen. Zu dieser Zeit kannte ich Christa noch nicht. Mehr noch, ich hätte zu dieser Zeit noch nicht einmal daran geglaubt, eine Frau kennenzulernen, die genau so gerne und im gleichen Stil unterwegs ist, wie ich. Noch weniger hätte ich damals daran geglaubt, dass sich diese Frau in mich verliebt und wir eine glückliche Beziehung führen. Für meine vorhergehenden Bekanntschaften war meine Wanderlust immer eine potentielle Gefahr für die Beziehung, weshalb ich mehrheitlich Single blieb.
Okay, aber als du dann mit Christa zusammen kamst, wäre ja noch fast ein Jahr Zeit gewesen, die Reise zu zweit zu Planen…
Ja, das wäre möglich gewesen. Aber ein Teil meines Plans war eben das Alleinreisen, das Auf-niemanden-Rücksicht-nehmen und Tun-und-lassen-was-ich-will. Christa begleitete mich super spontan für drei Wochen nach Florida. Als wir ein Paar wurden, hatte ich diesen Trip schon geplant; Flug und Auto bereits gebucht. Christa buchte kurzerhand die Flüge nach und schloss sich meinen Plänen an. Es wurde einer der schönsten Urlaube, die ich je hatte. Dennoch sollten die drei Monate Asien mein Abenteuer werden – meins allein.
Bisschen egoistisch, nicht?
Ja definitiv. Aber eine gesunde Portion Egoismus braucht es im Leben und in der Beziehung. Christa hat selbst gesagt, dass sie während meines möglichen Reisezeitraumes nicht mitkommen wollte.
Christa, warum denn nicht?
Ich bin aktive Leichtathletin. Barbaras möglicher Reisezeitraum deckte sich genau mit meiner Wettkampfsaison. Es kam für mich nicht in Frage, die Saison ausfallen zu lassen. Außerdem hatte Barbara mehreren Jahre lang Geld für die Reise angespart. Ich nicht. Finanziell kam eine so lange Reise für mich also auch nicht in Frage. In meinen 20ern bin ich ebenfalls viel gereist, ich war beispielsweise für ein Jahr und sechs Monate in Australien. Auch ich war ein Backpacker und weiß, wie toll es ist, ein neues Land und neue Menschen kennenzulernen. Ich freute mich, dass Barbara die Möglichkeit hat, so etwas auch zu erleben. Niemals hätte ich ihr ein solches Lebensereignis ausreden wollen, nur weil ich nicht dabei sein konnte.
Barbara, hast du denn keine Angst, dass die Beziehung in Brüche geht?
Ich bin überzeugt, dass die Wahrscheinlichkeit, sich fremd zu verlieben oder sich zu entlieben auf einer Reise nicht größer ist, als Zuhause. Insbesondere dann, wenn keine von beiden ein Stubenhocker ist. Während ich in Asien täglich auf neue Menschen treffe, hat Christa beruflich und auf dem Sportplatz ebenfalls täglich mit neuen, teiweise äußerst attraktiven Personen zu tun. Ich bin extrovertiert und gehe aktiv auf Menschen zu. Christa hat Charisma und die Menschen gehen automatisch auf sie zu. If it happens, it happens. Ich denke, es macht keinen Unterschied, ob ich 21.000 Kilometer entfernt bin oder nur in einem anderen Teil der Stadt. Genau so bin ich überzeugt, dass man sich nicht fremdverliebt oder entliebt, wenn die Beziehung gesund und stabil ist. Christa und ich haben während des ganzen Jahres vor meiner Reise viel über das Thema Verlustangst und Vertrauen gesprochen. Ich zweifelte nie an ihrer Loyalität und Liebe. Entsprechend hatte ich während meiner Reise keine Verlustängste und war auch nie eifersüchtig.
Und wie war es für dich, Christa?
Ich hatte zu Beginn der Beziehung schon Angst, dass Barbara plötzlich jemand Anderes kennenlernt und mich ersetzt. Aber ich glaube auch, dass das Risiko, jemand Neues kennenzulernen auf Reisen nicht größer ist, als auf einem Tagesausflug. Als Barbara dann auf Reisen war, hatte ich eigentlich keine Angst mehr. Ich vertraute ihr und ihre regelmäßigen WhatsApp Nachrichten mit Fotos oder Videobotschaften zeigten mir ja, dass sie an mich denkt und mich an der Reise teilhaben lassen will.
Christa, aber du gingst Barbara doch sicher besuchen, oder?
Nein.
Nicht?!?! Aber warum denn nicht?
Kein Geld, Wettkämpfe und Barbara sollte ihr Ding machen können.
Ergänzung von Barbara: Ich hatte nur sehr wenige fixe Pläne für meine Reise. Ich wollte spontan sein und vor Ort entscheiden, wo und wie lange ich bleiben will. Das war einer der tollsten Teile meiner Reise: diese Spontanität! Unser Alltag ist ziemlich verplant und es war einfach großartig, sich treiben zu lassen. Es wäre für Christa gar nicht möglich gewesen, frühzeitig etwas zu buchen, denn es gab außer des Hin- und Rückfluges und einem Trip durch Borneo keine festen Daten.
Aber war es denn nicht total hart für dich, Christa, alleine zu Hause? Ich meine, Barbara hat ja ihre Reise und Erlebnisse… *vorwurfsvoller Blick zu Barbara*
Ja, es war sicher nicht immer easy aber es gibt ja Skype und WhatsApp. Außerdem bin ich tagsüber am Arbeiten, abends im Training und an den Wochenenden häufig an Wettkämpfen. Und ich habe auch Freunde, die ich gerne treffe. Es gab schließlich auch ein Leben vor der Beziehung mit Barbara. Das verschwand ja nicht einfach, mit der neuen Beziehung.
Die ersten zwei Wochen waren definitiv hart. Es war total öde, alleine zu Hause zu sein, alleine ins Bett zu gehen, sie nur auf dem Handydisplay zu sehen. Aber als diese Phase überstanden war, ging die Zeit plötzlich ziemlich schnell vorbei. Unsere Skype-Telefonate und Videobotschaften waren aber während der ganzen Zeit immer ein Highlight.
Barbara: Ich habe mal geschaut, wie viele WhatsApp-Fotos ich während der Reise von Christa erhalten hatte: es waren um die 260 Fotos in 69 Tagen. Ich habe mindestens 300 Fotos zurück geschickt. Eher mehr. Dazu haben wir sicher einmal die Woche eine Stunde telefoniert. Manchmal auch zwei Mal pro Woche. Ich war immer bestens im Bilde, was zu Hause so läuft *lacht*. Ohne WhatsApp und Skype wäre die Trennung auch für mich schwer gewesen. Ich hatte mal für zehn Tage ganz schlechten Empfang und wurde echt grumpy, weil ich endlich mal wieder mit Christa skypen wollte, statt nur Fotos anzugucken und Texte zu lesen.
Vor der Reise
Ich reiste am 23 Mai 2016 ab. Das war genau ein Jahr nach dem ersten Kontakt zwischen mir und Christa. Man kann sagen, dass die ersten sieben Monate unseres gemeinsamen Lebens absolut perfekt waren. Rosa Wölkchen und Glitzerstaub überall. Während der letzten fünf Monate vor meiner Abreise kehrte dann die Realität ein.
Diese fünf Monate davor:
Ich löste im Januar und Februar meinen Haushalt auf und zog zu Christa. Ich dachte, es sei keine große Sache, sein Zeug wegzugeben. Es sind ja nur Dinge und das meiste hatte keine lange Geschichte. Tatsächlich brachte es mich teilweise fast um den Verstand. Ich war emotionell am Limit. Permanent. Das tat unserer Beziehung nicht gerade gut. Christa bemühte sich, mir alles recht zu machen und war auch nicht mehr sie selbst. Das war ebenfalls nicht nur dienlich für unsere Beziehung. Im März zog ich bei Christa ein und ab Mitte April entspannte sich die Situation etwas. Aber irgendwie blieb eine Distanz zwischen uns und das tat uns beiden weh. Wir redeten, wir weinten, wir lachten, wir kuschelten, wir schwiegen… Nachdem die Sendung Liebesleben im Fernsehen ausgestrahlt wurde, waren wir für ein paar Wochen das wohl bekannteste Lesbenpaar der Schweiz und wurden überall als supersüß bezeichnet. Aber effektiv war da ein Riss in unserer doch-mal-so-perfekten Beziehung, der nicht mehr heilen wollte. Ich litt darunter und ich bekam das erste Mal Angst, dass die Beziehung die Reise nicht übersteht. Nicht wegen Christa, sondern wegen mir. Ich habe die Fähigkeit, Gefühle einfach abzuschalten, wenn es zu sehr weh tut.
Die Woche davor bis zum Abflug:
Ich wollte Christa vor meiner Abreise ein Album mit Fotos und Texten aus unserem ersten gemeinsamen Jahr schenken. Eine Woche vor der Abreise war es fertig. Beim Einkleben der Texte und der Fotos von all unseren Erlebnissen wurde mir wieder bewusst, dass ich mir genau so jemanden wie Christa immer gewünscht hatte. Jemand, der ganz viel mit mir gemeinsam hat und doch anders ist, als ich. Ich schloss das Album mit dem Zitat: „Wenn zwei Liebende einig sind, bedeuten Schwierigkeiten kein Hindernis“. Ich war mir nun wieder sicher, dass meine Reise nicht das Ende unserer Beziehung sein würde.
Christa begleitete mich an den Flughafen. Vor der Sicherheitsbarriere umarmte ich sie ein letztes Mal und meine Tränen liefen wie ein Wasserfall. Ich wollte Christa nicht loslassen, ich wollte nicht, dass sie mich weinen sieht, ich wollte nicht ohne sie gehen. Keine Ahnung wie lange wir dort standen, bevor ich endlich ging. Ich heulte noch beim Handgepäck-Check und gemäß WhatsApp heulte Christa noch im Zug zurück nach Bern. Ich fühlte mich richtig elend, dabei hatte ich mich doch so auf die Reise gefreut. Obwohl ich noch einen Monat vor der Reise behauptet hatte, ich würde mich vielleicht einmal die Woche per Skype melden, wusste ich bereits, dass ich mich täglich melden würde. Einfach, weil ich doch nicht so ein emotionaler Eisklotz bin, wie ich geglaubt hatte.
Während der Reise
Offen lesbisch?
Ich begann meine Reise in einem Tauchressort in Bali. Ich fand rasch Anschluss zu den anderen Tauchern und wir sprachen ganz selbstverständlich auch über Privates. Dass ich zu Hause eine Freundin hatte, wussten die meisten und das schien niemanden zu kümmern. Nach zehn Tagen verließ ich Bali und reiste alleine durch Java und Malaysia. Dort befand ich mich in muslimischem Gebiet und ich versuchte, meine Beziehung vor Einheimischen nicht groß zu erwähnen. So wie ich das in einem früheren Urlaub im katholischen Süditalien auch nicht tat. Warum? Weil ich weiß, dass ihre religiösen Schriften Homosexualität als abnormal und das Ausleben dessen als Sünde stigmatisieren und ich nicht weiß, wie wichtig dieses Schriftstück für denjenigen ist, mit dem ich gerade rede. Und weil ich mir nicht zutraute, einen streng religiösen Menschen „umdrehen“ zu können, so dass er/sie Homos plötzlich völlig normal findet.
Verbrachte ich mit jemandem mehrere Tage, dann erzählte ich, dass ich zu Hause mit einer Frau zusammen lebe. Negative Reaktionen erhielt ich nie. Ich denke, es ist wie zu Hause auch: man hat vielleicht ein (Vor)Urteil von einer Menschengruppe. Lernt man dann jemanden aus einer solchen Gruppe kennen und mögen, spielt das, was andere sagen oder was man vorher (negatives) dachte, keine Rolle mehr. Aus einer anonymen Gruppe wurde ein bekannter, gemochter Mensch.
Beziehungspflege:
Ohne WhatsApp wäre meine Reise um einiges öder und die Sehnsucht um einiges größer gewesen. Dass wir uns im Schnitt vier WhatsApp Fotos pro Tag schickten, erwähnte ich bereits. Texte waren es natürlich deutlich mehr. Ab und zu nahm ich auch ein kleines Video auf und schickte es nach Hause. Ich war aber nicht permanent am Handy. In der Regel meldete ich mich, wenn ich aufstand (da war es zu Hause noch mitten in der Nacht und erhielt keine Antwort), wenn ich irgendwo Rast machte und wenn ich ins Bett ging. Indonesien und Malaysia hat mehrheitlich -6 Stunden zur mitteleuropäischen Zeit. Für die Telefonate richtete ich mich nach Christas Tagesablauf. Während der Reise stellte ich fest, wie viel unserer Kommunikation über Mimik abläuft. Konnten wir videotelefonieren, waren unsere Gespräche deutlich länger und viel emotionaler, als bei „normalen“ Telefonaten. Manchmal schnitten wir auch eine Viertelstunde lang nur Grimassen und lachten uns schlapp über uns. Zu sehen, wie Christa mich aus dem Handydisplay anschaut und ihre mimische Reaktion auf Dinge, die ich erzählte, waren für mich viel wichtiger, als die Worte, die ich hörte. Dank der Videotelefonie fühlte ich mich Christa viel näher. Das war echt ein Segen.
Dank einer App der Schweizerischen Post konnte ich täglich eine gratis Postkarte kreieren und in die Schweiz schicken. Die Karte erreicht den Empfänger innert zwei Arbeitstagen. Christa mag Karten und so schickte ich sicher eine pro Woche. Mal waren es Fotos meiner Reise, mal witzige Sheepworld-Karten. Unterwegs kaufte ich natürlich auch Souveniers und es war auch immer mal wieder etwas dabei, das ich für Christa kaufte. Meine Gedanken waren eigentlich immer ein bisschen bei ihr. Dennoch genoss ich meine Reise mit Haut und Haar und sog alle Eindrücke auf, wie ein Schwamm.
Sehnsucht:
In den zehn Wochen gab es drei Phasen, in denen ich Christa echt vermisste und mich so fühlte:
Das war nach gut zwei Wochen in Java, nach ungefähr sechs Wochen in Borneo und in der Woche bevor ich nach Hause reiste, in Singapur. Die Auslöser: In Java war das Reisen wegen des Ramadans teilweise echt mühsam und geteiltes Leid wäre halbes Leid gewesen. In Borneo war gerade unser einjähriges Jubiläum vorbei, ich hatte eine zweitägige Bergtour hinter mir, war kaputt, hatte seit Tagen keinen Empfang zum skypen und vermisste es endlos, umarmt und geküsst zu werden. In Singapur erinnerte mich die Stadt an Miami und an unsere coolen Ferien in Florida. Ich stand vor dem Marina Bay Sands und träumte davon, mit Christa ganz oben im Pool zu planschen und am Abend an der Bar hochnäsig einen überteuerten Cocktail zu trinken, bevor wir im Zimmer die Laken zerwühlten. Es war das Ende der Reise und wusste, dass zu Hause ein Mensch auf mich wartet, mit dem ich meine Reiselust ausleben kann. Ich wünschte mir in dem Moment nichts mehr, als Christa an meine Seite zu beamen und einfach für immer weiterzureisen.
Nach der Reise
Ich landete am 30. Juli am Morgen um acht wieder in der Schweiz. Abgeholt wurde ich nicht wie gewünscht von Christa, sondern von meiner besten Freundin Aline. Christa musste arbeiten, was mich erst ziemlich heftig ank***te. Ich vereinbarte mit Aline, dass wir Christa einfach am Arbeitsplatz überraschen würden. Christa hatte zu Hause einen Brunch vorbereitet und ging davon aus, dass Aline und ich den ganzen Tag essend und Prosecco-trinkend zu Hause verbringen würden.
Ich kam in Zürich an und hatte das Gefühl, nie weg gewesen zu sein. Alles war wie immer und der Kulturschock beim Zurückkommen blieb aus. Aline und ich fuhren nach Bern und machten uns auf den Weg zu Christa. Wie näher wir dem Atelier kamen, desto nervöser wurde ich. Wir warteten vor der Tür, bis die Kunden gegangen waren. Dann gingen wir rein und trafen eine sprachlose Christa. Sie guckte nur, umarmte mich, guckte mich wieder an, umarmte mich wieder, lachte verlegen. Es kam mir vor, wie bei unseren ersten Dates. Aber es war toll, sie wieder zu spüren und zu riechen. Zu Hause hieß mich ein Blumenstrauss und eine Girlande willkommen. Aline leistete mir Gesellschaft, bis Christa von der Arbeit zurück war. An den ersten gemeinsamen Abend erinnere ich mich kaum. Ich glaube, wir realisierten erst am nächsten Morgen wirklich, dass wir uns wieder hatten. Die nächsten acht Tage verbrachten wir gemeinsam. Wir hatten beide Urlaub und genossen es, zusammen aufzuwachen, zusammen zu schlafen, zusammen wegzugehen und etwas zu unternehmen, zusammen nach Hamburg zu reisen, zusammen zu Familienfeiern zu gehen, zusammen die Fotos anzuschauen und uns gegenseitig von unseren Reiseerlebnissen vorzuschwärmen.
Die Distanz, die vor meiner Abreise zwischen uns stand, die ist seit meiner Rückkehr weg. Ich fühle mich wohl und zu Hause, wo ich lebe und arbeite. Manchmal muss man buchstäblich ein paar Schritte weg gehen, um besser zu sehen, was vor einem steht. Unsere Beziehung hat wieder rosa Wölkchen und Glitzerstaub und ich genieße es in vollen Zügen.
Fazit
Diese Reise war etwas vom Besten, was ich in meinem Leben gemacht habe. Ich könnte hier seitenlang aufzählen, weshalb. Es war Wahnsinn. Es war großartig. Es gibt nichts Schlechtes zu berichten. Es war ein Traum. Noch besser, als ich mir das je hätte vorstellen können. Dass ich in einer festen Beziehung war, hat mich nicht eingeschränkt. Dank der modernen Medien konnten wir unsere Beziehung auch über den halben Erdball pflegen. Unsere Beziehung wurde durch die Reise nicht schlechter, sondern brachte den Zauber aus den Anfängen wieder zurück. Ich genieße das jeden Tag. Allen, die die Reise als Risiko einstuften kann ich hier sagen: Für uns war sie eine Chance.
Dennoch glaube ich nicht, dass ich jemals wieder so lange alleine auf Reisen gehe. Warum? Weil ich eine Freundin habe, die meinen Reisestil teilt und das Reisen mit ihr einfach noch mehr Spaß macht, als es sowieso tut. Das heißt natürlich nicht, dass wir nur noch zu zweit verreisen. Ein Städte-Shoppingtrip, nur ich und meine besten Freundin, ist schon geplant. Christa, ihrerseits, wird mit ihren Mit-Athleten auch wieder an Trainingscamps und mehrtägigen Wettkämpfen teilnehmen. Dann bin ich wieder die, die zu Hause auf die Rückkehr der Liebsten wartet.
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