100 Jahre Weltfrauentag, mehr Power denn je
lesbianchic hat sich für euch schlau gemacht, was alles am Internationalen Weltfrauentag passier. Wofür Frauen kämpfen, sich einsetzen und marschieren. Frauen müssen noch viel lauter und wütender werden, endlich gleichgestellt sein und in ihrer Würde unantastbar sein.
100 Jahre Weltfrauentag
Vor genau 100 Jahren gab es den ersten Internationalen Weltfrauentag, als Frauen verstärkt um Gleichberechtigung und Wahlrecht kämpften. In diesem Jahr bekamen Deutsche Frauen erstmals das Wahlrecht zugestanden. In der Schweiz fand dies im Jahre 1971 statt, in wenigen Kantonen sogar erst 1990. Eine weltweit genaue Tabelle findet ihr hier. 1977 beschloss die UN-Generalversammlung den 8. März als internationalen Frauentag anzuerkennen.
Gleichstellung immer noch Thema
Forderungen nach Lohngleichheit und Quotenausgleich sind 2018 immer noch allgegenwärtige Ausrufe. Gewerkschaften, Parteien, Organisationen, Vereinigungen für Frauenrechte machen sich dafür stark. Trittbrettfahrer wie Grossfirmen schmücken sich mit Slogans und Werbekampagnen, die in ihrer Ernsthaftigkeit im Einsatz für Frauenrechte gerne hinterfragt werden dürfen.
Das Lesbenmagazin L-mag hat einen Veranstaltungskalender online gestellt, in dem Afterworkparties, Netzwerke, Vorlesungen und Parties in ganz Deutschland zu finden sind. Auf der Missy Magazin Webseite findet sich ein persönlicher Erfahrungsbericht über eine Dinnerparty zum Weltfrauentag. Was auch immer damit gemeint sein mag.
Der Women March in Zürich stellt sich mit Pussy-Hat der Ablehnung von Trumps öffentlicher Frauen Diskriminierung. Die Events in Schweizer Städten reichen von Filmvorführungen, Petitionsübergaben, Konzerte bis hin zu Stadtrundgängen. Die Demo in Bern und andere Details findet ihr hier.
Queer Festival in München
Das queerfeministische Festival in München veranstaltet Do-It-Yourself-Aktionen, experimenteller Musik, offener Bühne und Visuals. Mit queeren und feministischen Inhalten, um die Auseinandersetzung damit zu fördern – und um gemeinsam zu feiern, so die Initiatorinnen. Diese und 62 weitere kostenlose Veranstaltungen können in München besucht werden. „Wie lange brauchen wir den Frauentag noch? Bis wir alle Ungerechtigkeiten beseitigt haben. Und dann wird er ein Feiertag für alle!“ so Nicole Lassal, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt München.
Ein bemerkenswertes Treffen der beiden weltweit größten Frauen-Seviceorganisationen findet in Düsseldorf statt. Unter dem Motto „Vision und Mission“ treffen sich Susanne von Bassewitz, die designierte Präsidentin von Zonta International, und Mariet Verhoef-Cohen, die Präsidentin der Soroptimist International. Über die Möglichkeiten und Herausforderungen ihrer Organisationen bei der Unterstützung von Frauen und Mädchen in aller Welt geht es. Gleichstellungsbeauftragte Nicole Musiol aus Düsseldorf weisst auf die Lücken bei der Arbeitszeit, beim Entgelt und bei der Rente hin, diese endlich zu schließen.
Sexarbeit mit Respekt
Die Berliner Frauendemo marschiert mit dem Motto ‚Sexarbeit ist Arbeit, die Respekt verdient‘. Dabei wird auf Prostitution angespielt, die noch immer keinen respektablen Platz in unserer Gesellschaft hat. Berlin’s offizielle Webseite stellt bescheiden fest, dass das Proramm am 7.3., einen Tag vor dem Weltfrauentag, noch nicht fest steht. Dort scheint es von Bundesebene keinen Handlungsbedarf zu geben scheinen. Hamburger Frauen stellen sich für ‚FrauenStärkenZukunft‘ auf. Alle Veranstaltungen mit freiem Eintritt. Köln bietet vier parallele Workshops und zwei Ausstellungen an. Immerhin kostenlos.
Auch Nonnen wollen befreit sein
Den Italienischen Nonnen wird dank dem sanften Papst Franziskus endlich Gehör verschafft. Sie leiden unter der missachtenden Behandlung ihrer katholischen ‚Vorgesetzten‘ und spielen die Rolle einer Hausfrau. Zum Weltfrauentag verfasst die Römische Zeitschrift vom Vatikan einen grossen Artikel darüber und lässt die Nonnen zu Wort kommen. Hier ist eine zumindest mal respektable Behandlung und mehr Gleichstellung dringend nötig. In China bekommen die Frauen den Frauenwelt Nachmittag arbeitsfrei. Das ist für dortige Verhältnisse revolutionär. Auf der ganzen Welt heisst es, zusammen zu halten, aufzuklären, sich frei zu machen, selbstbewust zu sein. Solange, bis wir alle gleichgestellt sind, bis Frieden herrscht, bis Respekt und Achtung in jedem Erdenfleck allgegenwärtig ist. Wir bleiben dran!
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